Wasserzeichen in Audiodateien zum Manipulationsschutz

Mit digitalen Wasserzeichen in Audio-Dateien sollen künftig die Urheber nachgewiesen, Nutzer authentifiziert und die Daten so nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich gemacht werden können.

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Am Fraunhofer Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI) entwickelt die Projektgruppe "Merit" Wasserzeichen, die neben einem Urhebernachweis auch die nachträgliche Manipulation von Audio-Material aufdecken sollen. Momentan setzt das Deutsche Rundfunkarchiv die Technik in knapp 20.000 digitalisierten Audio-Dokumenten ein. Das Archiv enthält Rundfunkaufzeichnungen von den Anfängen des Radios bis zur Gegenwart.

In die Dokumente soll eine Kennung mit dem Schlüssel des Archivs und einer Katalognummer eingebettet werden. Das Wasserzeichen soll nicht wahrnehmbar sein, jedoch für den Urheber auch bei einer illegalen Weitergabe der Daten erkennbar bleiben. Sollte das Radioarchiv auch für interessierte Hörer geöffnet werden, könnte das Archivmaterial so leicht von privaten Radio-Mitschnitten unterschieden werden. Neben dem Urhebernachweis ermöglichen die neuen Wasserzeichen auch einen Integritätsschutz: "Dieser Aspekt ist uns besonders wichtig", so Martin Steinebach, Leiter der Forschungsgruppe "Merit" gegenüber heise online. "Gerade bei historischen Tondokumenten kann eine nachträgliche Manipulation am beschädigten Wasserzeichen leicht aufgedeckt werden."

Die Bedeutung von Wasserzeichen für Kopierschutz-Systeme, die dem illegalen Musiktausch über das Internet den Garaus machen sollen, sieht Steinebach eher kritisch: "Ein Wasserzeichen ist wie ein Stempel 'bitte nicht kopieren' -- diesen Stempel müsste der Kopiermechanismus erst interpretieren können". Um Wasserzeichen als Kopierschutz einzusetzen, müsste die Technik hinter den Tauchbörsen komplett umgestellt werden und auch Hardware-Player müssten die verdeckten Informationen interpretieren können. (sha)