Filmindustrie geht gegen Tauschbörsianer vor

Die Tauschfreude im Netz wird zunehmend auch für die Filmindustrie zum Problem. Durch Abmahnungen von Usern versucht man in den USA, das Problem in den Griff zu bekommen.

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Von
  • Sven Hansen

Während die Musikindustrie noch zögert, wenn es um das direkte Ansprechen von Tauschbörsennutzern geht, scheint die Filmindustrie schon einen Schritt weiter zu sein: Allein im vergangenen Jahr hat die Motion Picture Association of America (MPAA) als Interessenvertretung der Filmindustrie insgesamt 54.000 Schreiben an 1680 Internet-Provider weltweit versandt -- inzwischen sind es über 100.000. Darin werden die Internet-Provider gebeten, einzelne User aufzufordern, urheberrechtlich geschützte Inhalte aus dem Netz zu nehmen. Auch in Deutschland sind entsprechende Schreiben von T-Online an einzelne Kunden geschickt worden (siehe auch c't 3/2002, S. 31).

Parallel zu diesen "Warnschüssen" gegenüber den Tauschbörsianern will die MPAA nun ihr politisches Gewicht für eine verschärfte Gesetzgebung in den USA einbringen: Man unterstütze unter anderem den Vorstoß des US-Abgeordneten Berman, der den Rechteinhabern freie Fahrt beim technologischen Kampf gegen die Tauschbörsen gewähren soll, so MPAA-Vice-President Fritz Attaway anlässlich einer Konferenz zum Schutz des geistigen Eigentums. Zudem werde man versuchen, auch das "analoge Loch" zu stopfen, indem man Inhalte mit Wasserzeichen versieht, die unabhängig vom Transportweg das illegale Kopieren oder Abspielen eines geschützten Werkes verhindern sollen. (sha)