Handy-Strahlung: Phantomkopf-Test wird Norm

Eine neue Test-Norm soll die elektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen vergleichbar machen.

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Von
  • Thorsten Dambeck

Eine neue Test-Norm soll die elektromagnetische Strahlung von Mobiltelefonen vergleichbar machen. Die Handy-Hersteller hätten sich verpflichtet, die einheitlich ermittelten Ergebnisse vom Oktober an zu veröffentlichen, kündigte heute ein Fachmann der EU-Kommission in Brüssel an. Die ab sofort gültige Messmethode basiere auf dem Einsatz so genannter Modell- oder Phantomköpfe. Die Grundnorm ermögliche einen Vergleich der Daten, die die thermischen Auswirkungen des Handy-Gebrauchs auf den menschlichen Organismus beschreiben. Ein kürzlich vorgelegter Bericht des Europa-Parlaments habe bestätigt, dass diese Werte im Durchschnitt um die Hälfte unter den vom Rat empfohlenen Höchstwerten liegen.

Ein wissenschaftlicher Ausschuss der EU-Kommission befasse sich derzeit erneut mit den Grenzwerten, sagte Mark Bogers von der Generaldirektion der Brüsseler Behörde. Im Oktober oder November werde von den Fachleuten eine Empfehlung zu einer möglichen Änderung der Grenzwerte erwartet. Bisher lägen der Kommission keine wissenschaftlichen Beweise für schädliche Auswirkungen des Handy-Gebrauchs vor, betonte Bogers.

In Deutschland mehren sich inzwischen die kritischen Stimmen zu den möglichen Gefahren des mobilen Telefonierens. So hatte kürzlich das Bundesamt für Strahlenschutz vor den Risiken des Gebrauchs der Mobiltelefone vor allem für Kinder gewarnt. Auch auf einer Anhörung des Umweltausschusses des Bundestages hatten Ärzte zur Vorsorge vor möglichen Gefahren aufgerufen. (thd)