Britischer Supercomputer entzĂĽckt Kosmologen

Mit einem neuen Numbercruncher soll künftig an der Universität von Durham die Entwicklung des Universums simuliert werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 155 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Thorsten Dambeck

Ein neuer Supercomputer an der Universität von Durham in Großbritannien soll künftig der Kosmologie neue Impulse geben. Der Numbercruncher mit dem Namen "Cosmology Machine" besteht aus einem Cluster mit 128 Sparc-III-Prozessoren und einer 24-CPU-SunFire-Maschine. Er absolviert 10 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde, verfügt über 112 Gigabyte RAM und 7 Terabyte Datenspeicher. Die Maschine wurde zum Preis von 4,5 Millionen Mark bei Sun Microsystems gekauft und ist der größte Computer an den britischen Universitäten.

Mit dem Rechner soll sich die Evolution des Weltalls vom Urknall bis zur Gegenwart simulieren lassen. Calos Frenk, Direktor am kosmologischen Institut der Hochschule, freut sich bereits auf die Ergebnisse der Maschine: "Wir werden sogar künstliche Universen berechnen können, die wir mit den tatsächlichen astronomischen Beobachtungen vergleichen werden." Frenk geht davon aus, das die Kosmologie kurz vor einer Reihe von Durchbrüchen steht, die fundamentale Fragen beantworten werden. Dazu gehöre die Geometrie des Alls, die Natur der dunklen Materie und der Ursprung der Galaxien.

Frenk gehört mit anderen Kosmologen aus Großbritannien, Deutschland, Kanada und den USA zum Virgo-Konsortium. Ziel dieser internationalen Vereinigung ist es, mit Simulationsrechnungen die großräumige Struktur des Alls zu erklären. Die beteiligten deutschen Wissenschaftler im Konsortium arbeiten am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München. (thd)