Einigung für Call by Call im Ortsnetz in Sicht

Bereits heute könnte der Vermittlungsausschuss den Weg für Wettbewerb im Ortsnetz frei machen.

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  • dpa

Gut vier Jahre nach dem Fall des Monopols der Telekom und drastisch gesunkener Preise im Fernverkehr kündigt sich jetzt auch im Ortsnetz mehr Wettbewerb an. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat will sich noch am Dienstagabend auf die bislang strittige Einführung der so genannten Call-by-Call-Gespräche auf Ortsebene verständigen.

Wie bereits bei Fern- und Auslandsgesprächen seit 1998 möglich, sollen danach Telefonkunden ab dem 1. Dezember diesen Jahres Anrufe im Ortsbereich über andere Telefongesellschaften führen können, ohne den Hauptanschluss kündigen zu müssen. Bislang verfügt die Telekom in dem Bereich mit einem Marktanteil von rund 95 Prozent über eine Quasimonopol.

Durch neue Wettbewerber soll das Telefonieren im Ortsnetz billiger werden. Eine entsprechende Novelle des Telekommunikationsgesetzes war im Juli am Widerstand einiger Länder, darunter Nordrhein-Westfalen, gescheitert. Sie kritisierten, dass die freie Netzbetreiberwahl im Ortsnetz zu Missbrauch einlade. Es ermögliche kleinen Anbietern, ohne eigene Netzinfrastruktur Ortsgespräche zu Dumpingpreisen anzubieten.

Eine Kompromisslösung sieht vor, dass der Umwegverkehr unterbunden wird. Das heißt, neue Anbieter müssen in der jeweiligen Stadt oder ihrer unmittelbaren Umgebung Zusammenschaltungspunkte schaffen, von welchen sie die Telefonate von der Telekom oder einem Citybetreiber übernehmen. Das wiederum erfordert Investitionen, wodurch ein ruinöser Preiswettbewerb bei ohnehin niedrigen Margen verhindert werden soll. (dpa) / (tol)