Microsoft enthüllt Windows-Code - etwas

Microsoft will in Zukunft mehr Entwicklern Einblick in den Windows-Quellcode geben.

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Von
  • Volker Zota

Am Rande der LinuxWorld rief Microsoft mit einer Verlautbarung Erstaunen hervor: Man wolle wesentlich mehr Entwicklern Zugang zu Teilen des Windows-Quellcodes gewähren. Allerdings verlor man kein Wort darüber, um welche Teile es sich dabei handele. In den vergangenen sechs Monaten habe Microsoft bereits mehreren hundert Entwicklern Zugang zu dem Quellcode gewährt, so .Net-Entwickler Doug Miller gegenüber dem US-Newsdienst CNet.

Bisher hatte Microsoft nur wenigen engen Partnern, etwa wichtigen Hardware- und Software-Herstellern, Einblicke in die Quellcodes gegeben – meist, um in kurzer Zeit bestimmte Features in die Betriebssysteme zu integrieren. In früheren Zeiten konnten Firmen sogar für teures Geld Lizenzen für den kompletten NT-Sourcecode erwerben – dies benötigte etwa Citrix für die Entwicklung der ersten Windows-Versionen ihrer Terminal-Server-Software, die Thin Clients und Terminals an Server anbindet und die Auslagerung von Anwendungen vom Arbeitsplatz-PC auf den Server ermöglicht.

Wer angesichts Microsofts Verlautbarung an Offenlegung der Quellen im Opensource-Stil denkt, sieht sich allerdings getäuscht. Microsoft wird seinen Quellcode nach wie vor streng hüten. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass "Microsoft nicht in eine Situation geraten will, in der Linux ist, in der es über 140 verschiedene Distributionen gibt, die zu einer bedrohlichen Fragmentierung führen", meinte Miller. Keiner der Entwickler, die Zugang zu dem Quellcode erhalten, darf an den Quellcode Änderungen vornehmen. Man erhoffe sich hauptsächlich, dass Fehler im Code schneller entdeckt würden und man gewünschte Verbesserungen effektiver durchführen könne. (vza)