Die Brille denkt mit

Ein in eine Brille integrierter Chip erkennt, wohin der Träger schaut, und stellt die Stärke der Gläser entsprechend ein.

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Von
  • Wolfgang Stieler

US-Forscher haben eine "intelligente" Brille entwickelt, die sich den Sehgewohnheiten anpasst: Ein in der Brille integrierter Chip erkennt, wohin der Träger schaut, und stellt dann die Stärke der Gläser entsprechend ein. Die Brille soll Fehlsichtigen das lästige Wechseln zwischen Lese- und Fernbrille abnehmen und könnte herkömmliche Zweistärkengläser ersetzen, berichtet die New York Times. e-Vision, ein Tochterunternehmen der Forschungsfirma Egg Factory, will das Produkt in wenigen Jahren zur Serienreife bringen.

Die Brille sendet einen Infrarotstrahl aus, der die Entfernung zum betrachteten Objekt bestimmt. Ein Mikrochip berechnet daraus die nötige Gläserstärke. Diese wird über ein elektrooptisches Material – ein Polymer oder Flüssigkristall – eingestellt, dessen Brechungsindex sich über eine angelegte Spannung verändern lässt. Um eine Linse mit einer bestimmten Brennweite herzustellen, wird an jeden Punkt einer Matrix eine entsprechende Spannung angelegt. Der Prototyp funktioniert zwar, allerdings bereitet die Kontaktierung der einzelnen Punkte den Forschern noch Probleme. Neben den technischen Schwierigkeiten stehen die Forscher aber noch vor anderen Hürden, vor allem beim Design der Brille: Sie müssen die Technik so unauffällig integrieren, dass das Gerät nicht nur von dezidierten Computerfreaks getragen wird. (wst)