Microsoft lockert Windows-Lizenzbestimmungen

PC-Hersteller sollen künftig die Möglichkeit haben, den Internet Explorer aus dem Start-Menü und vom Desktop zu entfernen oder durch Konkurrenzprodukte zu ersetzen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

PC-Hersteller sollen künftig die Möglichkeit haben, den Internet Explorer aus dem Start-Menü und vom Windows-Desktop zu entfernen oder durch Konkurrenzprodukte zu ersetzen. Dies gelte sowohl für das neue Betriebssystem Windows XP, das Ende Oktober auf den Markt kommen soll, als auch für frühere Versionen wie Windows 98 und Windows 2000, teilte Microsoft am Mittwoch mit.

Beobachter werten den Schritt als Reaktion auf den Urteilsspruch des Berufungsgerichtes im Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft. Das Bundesberufungsgericht in Washington hatte Ende Juni zwar die von einer niedrigeren Instanz wegen Kartellrechtsverstößen verhängte Strafe einer Zerschlagung des Konzerns aufgehoben. Es bestätigte jedoch die Urteilsfindung, der zufolge die bisherigen Windows-Nutzungsbedingungen für Computerhersteller wettbewerbswidrig die Verbreitung von Web-Browsern anderer Unternehmen behindert. Mit der jetzt angekündigten Änderung will Microsoft offensichtlich verhindern, dass ein vorläufiger Richterspruch in dem laufenden Verfahren die Auslieferung von Windows XP verzögert.

In einer Erklärung von Microsoft-Chef Steve Ballmer hieß es, die "größere Flexibilität" für die Computerhersteller sei kein Vorgriff auf etwaige Verhandlungen mit der US-Regierung über eine außergerichtliche Beilegung des Konflikts oder auf jedwede künftige Schritte im juristischen Prozess. Im Lichte des Spruchs des Berufungsgerichtes habe man aber unverzügliche Schritte ergreifen wollen. (wst)