Achtung, Feind surft mit!

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld will die im Internet veröffentlichten Informationen des US-Militärs noch weiter einschränken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 351 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld will die im Internet veröffentlichten Informationen des US-Militärs noch weiter einschränken. In einem auf der Website der Federation of American Scientists (FAS) dokumentierten Direktive ordnet Rumsfeld an, dass künftig jede Information vor einer Veröffentlichung auf einer Website des US-Militärs darauf zu überprüfen sei, ob sie potenziell nützlich für feindliche Kräfte sei.

Zur Begründung verwies Rumsfeld auf ein angebliches Trainings-Handbuch der Al-Qaida in dem behauptet wird, dass rund "80 Prozent aller notwendigen Informationen" sich aus "öffentlich zugänglichen Quellen" erschließen ließen. Es sei daher notwendig, sicherzustellen, dass keine Informationen veröffentlicht würden, die dem Feind helfen und "das Leben der amerikanischen Streitkräfte und ihrer Freunde" gefährden. Der Generalinspekteur der US-Armee hatte im Sommer 2002 bemängelt, dass sich aus frei zugänglichen Websites Namen und Adressen von Armee-Angehörigen ebenso abrufen ließen wie Einsatzpläne oder Dokumente, die eigentlich nur für den Dienstgebrauch bestimmt waren.

Unterdessen warnt das FBI vor angeblich zunehmenden Cyberattacken pro-irakischer oder irakischer Angreifer. Nach einem als geheim eingestuften Bericht des FBI, von dem die New York Times Kenntnis erlangt haben will, vermuten Geheimdienstmitarbeiter hinter den sich seit kurzem vermehrenden Angriffen auf staatliche und militärische Netzwerke in den USA pro-irakische Hacker und betrachten dies als "mögliche Krise" für die nationalen Sicherheit.

Siehe auch in Telepolis: (wst)