Magnetischer Kunststoff

Wissenschaftler der University of Nebraska haben erstmals einen Kunststoff entwickelt, der magnetische Eigenschaften hat.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Wissenschaftler der University of Nebraska haben erstmals einen Kunststoff entwickelt, der magnetische Eigenschaften hat. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachblatt "Science" (Magnetic Ordering in an Organic Polymer, Andrzej Rajca, Jirawat Wongsriratanakul, Suchada Rajca, Science Vol 294, S- 1503).

Erst kürzlich war es einem russischen Forscherteam gelungen, einen magnetischen Werkstoff aus Kohlenstoff herzustellen. Nichtmetallische magnetische Werkstoffe könnten dazu beitragen, in elektronischen Geräten Kosten und Gewicht einzusparen.

Obwohl der Japaner Noboru Mataga bereits 1968 postulierte, dass es möglich sein sollte, magnetische Kunststoffe zu schaffen, scheiterten bislang alle Versuche. Andrzej Rajca und Kollegen schafften den Durchbruch jetzt mit einem Polymer, dessen Grundbausteine aus einem ringförmigen Teil mit zwei "Brücken" bestehen.

Messungen an dem Polymer zeigten eine starke Magnetisierung – allerdings nur bei Temperaturen unter zehn Kelvin; außerdem muss das Material in einer Sauerstoff-freien Umgebung aufbewahrt werden.

Die russischen Forscher hatten so genannte Fullerene, fußballartige Moleküle aus 60 Kohlenstoffatomen, unter hohem Druck und bei einigen hundert Grad Celsius zu einem Kunststoff-ähnlichen Material verbunden. Warum das Material magnetische Eigenschaften hat, ist den Wissenschaftlern allerdings noch ein Rätsel. (wst)