Microsoft soll Handelspartner mit Verträgen unter Druck gesetzt haben

Im andauernden Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft hat der dritte Zeuge der Anklage nach US-Medienberichten schwere Vorwürfe gegen Microsoft erhoben.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft hat der dritte Zeuge der Anklage nach US-Medienberichten schwere Vorwürfe gegen Microsoft erhoben. Der ehemalige Gateway-Manager Peter Ashkin erklärte, Microsoft übe mit repressiven Verträgen noch immer die Kontrolle darüber aus, wie PC-Hersteller die Software ihrer Rechner konfigurieren. Nicht kooperative Hersteller würden mit ungünstigen Geschäftsbedingungen abgestraft.

So soll Gateway nach der Entwicklung eines Surf-Terminals, das unter Linux laufen sollte, von Microsofts "approved Vendor"-Liste gestrichen worden sein. Von den dort gelisteten Herstellern bezieht Microsoft selbst Rechner und Equipment. Ähnliche Vorwürfe wie die jetzt vorgebrachten waren bereits Gegenstand der ersten Verhandlungsrunden im Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft.

Die Microsoft-Anwälte bemühten sich allerdings darum, die Glaubwürdigkeit des Zeugen zu erschüttern. So musste Ashkin im Kreuzverhör einräumen, dass er keine schriftlichen Beweise für das Verhalten von Microsoft vorlegen könne. Außerdem versuchten die Microsoft-Anwälte den Zeugen als U-Boot von AOL darzustellen, der im Interesse seines neuen Arbeitgebers versuche, Microsoft anzuschwärzen.

Das Verfahren wird nächste Woche mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt. Unabhängig davon prüft Richterin Collen Kolar-Kotelly, ob die außergerichtliche Einigung zwischen Microsoft, dem US-Justizministerium und neun US-Bundesstaaten im öffentlichen Interesse ist. (wst)