Virtuelle Angeklagte in Großbritannien

Der Staatsminister im britischen Innenministerium, Keith Bradley, hat ein landesweites Netz von Videokonferenz-Systemen für britische Gerichte angekündigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Der Staatsminister im britischen Innenministerium, Keith Bradley, hat ein landesweites Netz von Videokonferenz-Systemen für britische Gerichte angekündigt. Untersuchungsgefangene müssen dann nicht mehr vor dem Gericht vorgeführt werden, sondern nehmen in einem Videokonferenz-Raum in dem Gefängnis virtuell an der Verhandlung teil.

Nach einem Bericht des Online-Newsdienstes Ananova sollen 57 Gefängnisse und 156 "Magistrates' Courts" (erstinstanzliche Gerichte) bis zum September über das System miteinander verbunden werden. Das Netz ist Teil eines 5,3 Millionen britische Pfund (8,66 Millionen Euro) teuren Projektes zur technischen Modernisierung des britischen Justizsystems.

Laut Bradley soll mit den Videokonferenzen die Sicherheit erhöht werden, weil Fluchtversuche auf dem Weg vom Gefängnis zum Gericht auf diese Weise unterblieben. Weil damit auch weniger Wachpersonal benötigt werde, könne man so auch Kosten sparen. (wst)