Subliminales Lernen: Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf

Wissenschaftler der Boston University haben nachgewiesen, dass wir lernen können, ohne dabei aufmerksam sein zu müssen oder uns überhaupt bewusst zu sein, was wir gerade lernen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Wissenschaftler der Boston University wollen nachgewiesen haben, dass wir lernen können, ohne dabei aufmerksam sein zu müssen oder uns überhaupt bewusst zu sein, was wir gerade lernen. Takeo Watanabe und seine Kollegen beschreiben die Ergebnisse ihrer Experimente in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature (Takeo Watanabe, Jose Nanzez, Yuka Sasaki, Perceptual Learnning without perception, Nature Vol. 413, pp 844-848; 25. Oktober 2001).

Das Team forderte die Versuchsteilnehmer auf, ihre Aufmerksamkeit auf die Benennung von Buchstaben zu richten, die ihnen im Zentrum eines speziellen Bildschirms – Dynamic Random Dot Display – gezeigt wurden. Im Bild-Hintergrund wanderten für die Benennung irrelevante Punkte zufällig umher – ohne dass es die Versuchspersonen bewusst mitbekamen, bewegten sich fünf Prozent dieser Punkte gemeinsam in ein und dieselbe Richtung.

Nach fast einem Monat dieses unbewussten Lernens wurden die Teilnehmer auf ihre Fähigkeit hin getestet, die Bewegungsrichtung der gemeinsam bewegten Punkte wahrzunehmen – der Anteil der gleichförmig bewegten Punkte gegenüber den sich rein zufällig bewegenden Punkten wurde dabei von den Wissenschaftler auf zehn Prozent erhöht.

Die Forscher konnten dabei nachweisen, dass unterschwelliges Training die Fähigkeit der Probanden signifikant verbesserte – besonders dann, wenn die Bewegungsrichtung der Punkte mit der übereinstimmte, die sie zuvor unbewusst mitbekommen hatten. Ob wir allerdings auch komplexere Fertigkeiten mühelos erlernen können, muss erst noch geklärt werden. (wst)