Weltmeisterschaft der Putzroboter

In der kommenden Woche werden in Lausanne die ersten internationalen Titelkämpfe der Putzroboter ausgetragen.

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Von
  • Jan Christe

In der kommenden Woche werden in Lausanne die ersten internationalen Titelkämpfe der Putzroboter ausgetragen. Vom 1. bis 3. Oktober treten 15 Teams aus sechs Ländern mit ihren intelligenten Helfern in den Kategorien Fußbodenreinigung und Fensterputzen gegeneinander an. Der von der Gesellschaft für Produktionssysteme (GPS) und dem Fraunhofer Institute for Manufacturing Engineering and Automation (IPA) veranstaltete Wettbewerb ist Teil der Internationalen Konferenz über intelligente Roboter und Systeme (IROS 2002). Neben zahlreichen Vorträgen und Podiumsdiskussionen präsentieren Firmen ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Robotik.

In der Königsdisziplin in Lausanne, dem Bodenputzen, messen sich zwei Roboter gleichzeitig auf aneinander grenzenden Feldern. Sie müssen eine wie ein Wohnzimmer eingerichtete Fläche möglichst gründlich reinigen. Tische, Stühle, Pflanzen und Sofas gilt es dabei zu umfahren. Der Boden wird in Zonen eingeteilt, denen je nach Verschmutzung und Erreichbarkeit Punktzahlen zugeordnet sind. Der Robotor mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Beim Wettbewerb der fensterputzenden Roboter gilt es eine 1,5 mal 2 Meter große Scheibe zu reinigen. Eine Jury bewertet die Putzleistung und kürt den Sieger.

Das Institut für Technische Informatik der Universität zu Lübeck hat bei der Putz-WM gleich zwei Roboter am Start. HECTOR (Home Environment Cleaning Thoroughly Operating Robot) ist Spezialist für's Bodenputzen. WICTOR (Window Cleaning Thoroughly Operating Robot) soll beim Scheibenputz-Wettbewerb für Durchblick sorgen. Acht Studenten der Technischen Informatik unter der Leitung von Dr.-Ing. Werner Brockmann haben die intelligenten Haushaltshilfen im Rahmen eines Forschungsprojekts erschaffen. Wie ein autonomer Staubsauger soll HECTOR saugend durch den Raum fahren und dank spezieller Sensoren den Couchtisch und die teure Vase geschickt umkurven. Noch ist der Prototyp 40 cm groß und 17 kg schwer, zukünftige Modelle sollen kleiner und leichter werden. Sein Kollege WICTOR kümmert sich um verschmutzte Scheiben. Einmal an die Scheibe gesetzt und gestartet soll er seine Bewegungen automatisch an die Größe des Fensters anpassen. Beide Geräte sollen sich über eine Taste starten und stoppen lassen. Laut Universität Lübeck haben bereits mehrere Firmen Interesse an den Entwicklungen bekundet. In den USA hat iRobot gerade einen Roboter-Staubsauger für den Massenmarkt vorgestellt. (Jan Christe) / (wst)