Hochtemperatur-Supraleiter aus Buckyballs entdeckt

Einem internationalen Physikerteam aus Deutschland, der Schweiz und den USA ist ein neuer Rekord in der Hochtemperatur-Supraleitung gelungen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Einem internationalen Physikerteam aus Deutschland, der Schweiz und den USA ist ein neuer Rekord in der Hochtemperatur-Supraleitung gelungen. Die Forscher erzeugten spezielle Kristalle aus den Fußball-ähnlichen Kohlenstoffmolekülen, die unterhalb einer vergleichsweise hohen Temperatur von 117 Kelvin (minus 156 °C) supraleitend werden. Die Wissenschaftler beschreiben ihre Arbeit in der neuesten Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Science (High-Temperature Superconductivity in Lattice-Expanded C60, J. H. Schön, Ch. Kloc, and B. Batlogg, Published online August 30 2001; 10.1126/science.1064773 , Science Express Reports).

Der neue Supraleiter verliert also schon bei Kühlung mit flüssigem Stickstoff seinen elektrischen Widerstand; ist aber im Unterschied zu keramischen Hochtemperatur-Supraleitern wesentlich günstiger und einfacher herzustellen. Buckyballs – eigentlich Fullerene – sind Nano-Fußbälle aus Kohlenstoff. Die Physiker bauten in Kristalle aus Fullerenen Chloroform und Bromoform ein und "streckten" den Kristall auf diese Weise. Dadurch schafften sie quasi Platz für zusätzliche Ladungsträger, die sie mit einem elektrischen Feld in den Kristall pumpten. (wst)