eBay plant Marktplatz für fair gehandelte Güter
Das Auktionshaus eBay will einen Marktplatz für fairen Handel eröffnen und damit neue Kundenschichten erschließen.
Das Auktionshaus eBay reagiert auf die erhöhte Nachfrage für fair gehandelte Güter und plant, dafür einen eigenen Marktplatz zu schaffen. Fairer Handel soll vor allem die Lebensbedingungen von Handwerkern und Kleinbauern in Entwicklungs- und Schwellenländern verbessern, indem den Produzenten faire Preise gezahlt werden, die im Allgemeinen mehr oder weniger deutlich über den Weltmarktpreisen der Produkte liegen.
Bislang betreibt eBay in Zusammenarbeit mit einer Fair-Trade-Gesellschaft bereits die Community WorldOfGood.com, die sich mit dem Thema beschäftigt. Diese soll in diesem Sommer zu einem vollwertigen Marktplatz ausgebaut werden.
Dabei spielen handfeste wirtschaftliche Interessen von eBay eine Rolle. Projektmanager Robert Chatwani schätzt, dass Konsumenten mit sozialer Orientierung in den USA jährlich rund 45 Milliarden Dollar für passende Produkte ausgeben. "Diese Leute nutzen eBay bislang nicht. Wir gehen davon aus, dass erst sieben bis zwölf Prozent dieser (...) Konsumenten bereits eBay-Nutzer sind, das könnte also für Wachstum sorgen", sagte Chatwani auf einer Pressekonferenz. Besonderen Wert legt er auf Informationen über Herkunft, Beschaffenheit und Umweltverträglichkeit der Produkte.
eBay ist auch in anderen Bereichen nachhaltigen Handels bereits aktiv, vermittelt etwa über MicroPlaces Mikrokredite in die Dritte Welt oder beschafft Spendengelder über Giving Works, bei dem ein bestimmter Prozentsatz des Umsatzes an Wohlfahrtorganisationen geht. (uma)