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  • accent

mehr als 1000 Beiträge seit 08.02.2002

Aufgeben?

Vielleicht sollte man tatsächlich einfach das Land verlassen und es
den ewig gestrigen überlassen. Es gibt einfach zuviele dumme und
ungebildete Menschen in Deutschland, zuviele (N)Ostalgiker. Es
scheint einfach kein Land für "uns" zu sein, in dem z. B. die
Top-Einschaltquoten davon zeugen, wie verblödet die Einwohner sind.

Demnächst wird wieder CDU und FDP gewählt und man fragt sich, was mit
den Bürgern los ist. Die Deutschen sind einfach unkritisch und
_wollen_ geführt werden. Sie brauchen jemanden, der ihnen zeigt, wo
es lang geht. So sind "wir" nunmal.

Ich will mich nicht über andere stellen, stamme selbst aus einer
deutschen Familie, aber ich kann mich überhaupt nicht (mehr) mit der
Mehrheit der Deutschen identifizieren. Selbst halbwegs intelligente
Freunde erzählen verzückt davon, welche Parteien sie zuletzt gewählt
haben und mir wird übel. Sie sind nunmal uninformiert und haben nie
etwas von Spendenaffären*, Skandale*, staatlichen Terrorismus oder
gar "Gladio" gehört.

"Wieso? Es geht doch aufwärts? Wir haben doch weniger Arbeitslose
denn je?" - "Haben wir? Es wird einfach nicht jeder Arbeitslose
gezählt."

Man steht selbst an der unteren Grenze der Mittelschicht - der
"falschen Mittelschicht" und merkt es gar nicht. Anstattdessen freut
man sich über jeden Punkt, den der DAX nach oben geht und realisiert
gar nicht, dass der DAX ein Symbol für die Umverteilung des Geldes
"nach oben" ist. Nur weil man im Café zufällig den gleichen "Latte
Macchiato" trinkt, wie der Entrepreneur de Jour, heisst es noch lange
nicht, dass man dazu gehört.

Selbstbetrug scheint eine deutsche Tugend zu sein und diejenigen, die
demnächst wieder CDU oder FDP wählen, obwohl sie auf den unteren
Klassenrängen stehen, sind selbst schuld.

* Schäuble musste gestern Fraun Illner korrigieren, als sie nicht
alle seine Ämter auf Anhieb vollständig aufzählen konnte. Er musste
noch breit grinsend hinzufügen, dass er auch für die
Doping-Kontrollen zuständig ist. Würde ich an seiner Stelle nicht
unbedingt erwähnen, zumal wir Zitate aus seiner Vergangenheit kennen,
in denen er Doping befürwortete.
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