ske schrieb am 22. August 2003 20:34
> Ich möchte nur einmal darauf hinweisen, daß das KnowHow, daß die
> Unternehmen nutzen, um ihre Patente zu erfinden, auch von jemanden
> gekommen sein muß. Warum werden also die Vorarbeiter nicht auch
> entlohnt?
> Es wird hier immer davon ausgegangen, daß eine Erfindung eine
> vollkommen eigenständige Sache sei, quasi eine Cleanroom-Entwicklung.
> Wenn das der Fall wäre, hätte ich auch nichts gegen ein Patent. Aber
> eine Erfindung, die auf dem Wissen anderer aufbaut, sollte nicht
> patentierbar sein.
> Vielleicht sollten diese Befürworter sich einmal überlegen, daß der
> Walkman in Deutschland von einem Ingenieur erfunden wurde. Ich
> glaube, er hatte sogar ein Patent darauf. Dieses wurde aber von der
> Fa. Sony geflissentlich ignoriert und in dem jahrelangen Rechtsstreit
> wurde der Mann wirtschaftlich ruiniert (die Story gab es mal im
> Fernsehen). Ein Patent ist ein Schutz für die Mächtigen und eine
> willkommene Waffe gegen die Schwachen. Ich kann mir beispielsweise
> keinen Patentstreit leisten.
Hallo.
Ein paar gute Gedanken, die ich unterstütze.
Es ist nämlich tatsächlich so, dass unter jenen KMU`s, die sich so
sehr FÜR die Zulassung von Logik-, Verfahrens-, Algorithmen- und
Geschäftsmodell-Patenten stark machen, sehr viele darunter befinden,
die KEINEN BLASSEN SCHIMMER davon haben, wieviel eigentlich im
Bereich IT/Elektronik/HW/SW schon erfunden und entwickelt ist.
Erst wenn sie die Patentdatenbank durchforsten, beginnen sie sich
zu wundern, dass es ihre Ideen, auf die sie so stolz sind, schon 10,
15 oder 20 Jahre früher gab; mit dem Unterschied dass jene Leute, die
damals die Erfindungen gemacht haben, kaum einen cent damit
verdienten - einfach aus dem Grund, weil entweder a) ihre
Anwendungsmöglichkeiten nicht durchschaut wurden, oder b) weil sie
als Einzelerfinder gemobbt und schikaniert wurden.
Wenn jetzt manche KMU`s oder kleinere Entwickler der Neid packt,
weil sie nicht die Ersten waren, und deshalb das Patentwesen
verantwortlich machen weil sie DESWEGEN kein Patent kriegen, und die
Schuld dafür auf die SW-Patentkritiker abwälzen wollen (und nicht auf
ihr kreatives Versagen) so tun mir solche Leute NICHT LEID.
Verständnis soll man für die ehrliche und idealistische Mehrheit
jener SW-Entwickler haben, die grundsätzliche Bedenken anführen und
stichhaltige Argumente auspacken, und die die Zukunft des Wissens und
der Menschheit im Auge haben.
mfg Erich B.
> Ich möchte nur einmal darauf hinweisen, daß das KnowHow, daß die
> Unternehmen nutzen, um ihre Patente zu erfinden, auch von jemanden
> gekommen sein muß. Warum werden also die Vorarbeiter nicht auch
> entlohnt?
> Es wird hier immer davon ausgegangen, daß eine Erfindung eine
> vollkommen eigenständige Sache sei, quasi eine Cleanroom-Entwicklung.
> Wenn das der Fall wäre, hätte ich auch nichts gegen ein Patent. Aber
> eine Erfindung, die auf dem Wissen anderer aufbaut, sollte nicht
> patentierbar sein.
> Vielleicht sollten diese Befürworter sich einmal überlegen, daß der
> Walkman in Deutschland von einem Ingenieur erfunden wurde. Ich
> glaube, er hatte sogar ein Patent darauf. Dieses wurde aber von der
> Fa. Sony geflissentlich ignoriert und in dem jahrelangen Rechtsstreit
> wurde der Mann wirtschaftlich ruiniert (die Story gab es mal im
> Fernsehen). Ein Patent ist ein Schutz für die Mächtigen und eine
> willkommene Waffe gegen die Schwachen. Ich kann mir beispielsweise
> keinen Patentstreit leisten.
Hallo.
Ein paar gute Gedanken, die ich unterstütze.
Es ist nämlich tatsächlich so, dass unter jenen KMU`s, die sich so
sehr FÜR die Zulassung von Logik-, Verfahrens-, Algorithmen- und
Geschäftsmodell-Patenten stark machen, sehr viele darunter befinden,
die KEINEN BLASSEN SCHIMMER davon haben, wieviel eigentlich im
Bereich IT/Elektronik/HW/SW schon erfunden und entwickelt ist.
Erst wenn sie die Patentdatenbank durchforsten, beginnen sie sich
zu wundern, dass es ihre Ideen, auf die sie so stolz sind, schon 10,
15 oder 20 Jahre früher gab; mit dem Unterschied dass jene Leute, die
damals die Erfindungen gemacht haben, kaum einen cent damit
verdienten - einfach aus dem Grund, weil entweder a) ihre
Anwendungsmöglichkeiten nicht durchschaut wurden, oder b) weil sie
als Einzelerfinder gemobbt und schikaniert wurden.
Wenn jetzt manche KMU`s oder kleinere Entwickler der Neid packt,
weil sie nicht die Ersten waren, und deshalb das Patentwesen
verantwortlich machen weil sie DESWEGEN kein Patent kriegen, und die
Schuld dafür auf die SW-Patentkritiker abwälzen wollen (und nicht auf
ihr kreatives Versagen) so tun mir solche Leute NICHT LEID.
Verständnis soll man für die ehrliche und idealistische Mehrheit
jener SW-Entwickler haben, die grundsätzliche Bedenken anführen und
stichhaltige Argumente auspacken, und die die Zukunft des Wissens und
der Menschheit im Auge haben.
mfg Erich B.