Runderneuertes Server-Linux aus Bremen

Die Bremer Firma Univention hat eine neue Version ihrer auf Debian basierenden Linux-Infrastrukturlösung für Server freigegeben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • André von Raison

Gut zwei Monate nach Freigabe der ersten Betaversion hat Univention die Version 2.0 seines Corporate Server (UCS) für x86-, x86-64- und PowerPC-Systeme (IBM iSeries) freigeben. UCS basiert zwar auf Debian 4.0/Etch, die Bremer aktualisierten aber eine Reihe von Paketen. Vor allem die Integration ins neue webbasierte UCS-Managementsystem erforderte einige Modifikationen an den Basispaketen. Es bietet eine komfortable Benutzerschnittstelle zum LDAP-basierten Univention Directory Manager (ehemals "Univention Admin"), über den domänenweit Verwaltung und Konfiguration der Systeme erfolgen. Via UMC lassen sich unter anderem Systemauslastung und Dienste kontrollieren, Peripheriegeräte wie Drucker organisieren oder Systemeinstellungen bearbeiten. Über im LDAP abgelegte Richtlinien lässt sich sehr granular einstellen, welche Benutzer auf welchem System in der UMC welche Funktionen sehen und nutzen können.

Dem KDE-Desktop spendierten die Entwickler einige Extra-Updates, um den Groupware-Client Kontact Enterprise-Ansprüchen genügen zu lassen. Via Xen 3.1 lassen sich virtuelle Linux- und Windows-Installationen auf einem UCS-System betreiben. Dank Snapshot-Support kann man virtuelle Maschinen zwischen verschiedenen UCS-Systemen migrieren. Weitere Details zu den aktualisierten Komponenten finden sich in den Release-Notes oder hier.

Bis auf die proprietären Anwendungen von Drittherstellern, wie Adobes Acrobat, stehen alle Komponenten unter der GPL oder einer anderen OSI-konformen Lizenz. Das betrifft auch die Eigenentwicklungen wie das Managementsystem, die Univention wie angekündigt im im Sommer ebenfalls unter der GPL freigab. Für den Vertrieb der Software verwenden die Bremer ein Support-Subskriptionsmodell; so kostet das Basispaket (inklusive 10 Benutzer/Clients) im ersten Jahr 299 € im Folgejahr 99 €. Für Privatanwender gibt es eine sogenannte "Free-For-Personal-Use"-Lizenz. Als Installations- und Update-Medium dient eine DVD, deren ISO-Image zum Download bereitsteht. (avr)