Deutsche Internetkäufer sind im europäischen Vergleich sparsam [Update]

Der Gesamtwert aus Deutschland im Internet bestellter Güter liegt im europäischen Vergleich zwar erwartbar auf einem Spitzenplatz, doch die pro Kopf Ausgaben sind Mittelmaß, hat eine Studie ergeben.

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Von
  • Felix Longolius

Deutschlands Konsumenten sind einer Studie der European Interactive Advertising Association (EIAA) zufolge im europäischen Vergleich die zweitwichtigsten Abnehmer von Gütern über das Internet. Sie haben demnach in sechs Monaten 342 Millionen Bestellungen von Waren und Diensten über das Netz getätigt. Das sind jedoch weniger als bei Großbritanniens Online-Shoppern, die der Erhebung zufolge 486 Millionen mal einkauften.

Großbritanniens Einwohner bestellten online also insgesamt knapp ein Drittel öfter als die Deutschen, dabei ist die Bevölkerung dort nur kanpp drei Viertel so groß wie hierzulande. Bei der Anzahl der Bestellungen belegt Deutschland demnach zwar einen Spitzenplatz, die Konsumenten des bevölkerungsreichsten Landes Europas sind im Vergleich aber trotzdem offensichtlich online sparsam.

Die Sparsamkeit fällt insbesondere auf, wenn man betrachtet, dass die deutschen Onlinekäufer pro Kopf mit 558 Euro nur etwa halb so viel ausgegeben haben wie die Briten mit 1195 Euro. Bei dieser Frage nach dem Gesamtwarenwert ihrer Bestellungen der letzten sechs Monate gaben die Norweger mit 1203 Euro den höchsten Betrag an.

80 Prozent der europäischen Internetnutzer haben im untersuchten Zeitraum über das Internet eingekauft. Das sind zwar nur drei Prozent mehr als 2006, aber doppelt so viele wie im Jahr 2004. Das meistgekaufte Produkt ist den Angaben nach das Reiseticket. Während Frauen deutlich öfter als Männer Kleidung bestellt haben (40 Prozent zu 27 Prozent) verhält es sich umgekehrt bei elektronischen Geräten (27 Prozent zu 39 Prozent).

Im Übrigen gaben 40 Prozent der europäischen Internetkäufer an, nach eigenen Onlinerecherchen das Produkt einer anderen Marke gekauft, als sie es ursprünglich vorhatten. Diesem weiteren Aspekt der Studie zufolge sind Briten die wechselfreudigsten Käufer (49 Prozent) und Italiener am wenigsten bereit ihre Wunschmarke zu wechseln (27 Prozent).

Die EIAA "Mediascope Europe 2007"-Studie wurde im September 2007 durchgeführt. Auf die untersuchten europäischen Länder verteilt wurden gut 7000 Personen telefonisch befragt. Die EIAA ist ein Branchenverband europäischer Online-Vermarkter. (flo)