Transmeta: Intel zahlt, Investor greift Führung an

Ein Großaktionär, der etwa 7 Prozent der Transmeta-Anteile hält, wirft dem Unternehmen vor, im Patentstreit mit Intel nicht alles herausgeholt zu haben. Den Transmeta-Aktionären unterbreitete der Investor bereits ein Übernahmeangebot.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Chipdesigner Transmeta hat in der vergangenen Woche von Intel eine Einmalzahlung in Höhe von 150 Millionen US-Dollar erhalten. Die Zahlung ist Teil eines Abkommens beider Unternehmen über die Beendigung eines Patentstreits. Transmeta hatte Intel vorgeworfen, mit den Prozessoren der Modellreihen Pentium III, Pentium 4, Pentium M, Core und Core 2 insgesamt zehn Patente zu verletzen, darunter Verfahren zur Kontrolle des Stromverbrauchs.

Intel zahlt Transmeta in den kommenden fünf Jahren zusätzlich jeweils 20 Millionen US-Dollar und erhält dafür nicht-exklusive Lizenzen für alle von Transmeta gehaltenen Patente; das schließt auch in Zukunft erworbene Schutzrechte ein. Darüber hinaus stellt Transmeta dem Chiphersteller seine Technologien zur Verfügung und stellt Lizenzen für die Stromspar-Techniken LongRun und LongRun2 aus.

Doch der Deal stößt nicht überall auf Zustimmung. Der Großaktionär Riley Investment Management LLC (RIM) etwa, der rund 7 Prozent der Transmeta-Anteile hält, kritisiert die Führung von Transmeta scharf und wirft ihr Verletzung der Fürsorgepflicht, erhebliches Missmanagement sowie Vernichtung von Firmenvermögen vor. Chefsyndikus John O'Hara Horsley habe einen "unerhört hohen und nicht gerechtfertigten" Bonus von mehr als zehn Millionen US-Dollar erhalten, obwohl er den Patentstreit mit Intel schon nach zehn Monaten und für "wahrscheinlich weniger Geld als möglich" beigelegt habe.

Den Transmeta-Aktionären unterbreitete Riley am Freitag ein "unaufgefordertes" Übernahmeangebot. RIM bietet 15,50 US-Dollar je Anteil, ein Aufschlag gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag um 20 Prozent. Zum Handelsende am gestrigen Montag in New York notierte die Transmeta-Aktie bei 14,29 US-Dollar. Transmeta kündigte an, das Angebot im Interesse seiner Aktionäre prüfen zu lassen. (pmz)