Fedora-Projekt veröffentlicht Alpha der Linux-Distribution Fedora 9

Die erste Vorabversion von Fedora 9 bringt neben aktuellen Versionen von KDE, GNOME, OpenOffice oder Firefox verschiedene von Fedora-Anwendern vielfach geforderte Verbesserungen am Installationsprogramm.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Entwickler des maßgeblich von Red Hat gesponserten Fedora-Projekts haben heute die erste Vorabversion der für Ende April geplanten Linux-Distribution Fedora 9 zum Download freigegeben – nicht ganz zwei Wochen später als ursprünglich vorgesehen. Viele der geplanten Features für Fedora 9 sind in der Alpha betitelten Version bereits enthalten. KDE 4 etwa hat die ältere Version der Desktop-Umgebung ersetzt; bei einzelnen Programmen wie kdepim, kdewebdev oder kdevelop setzt Fedora allerdings weiter auf die älteren, von KDE-3.5-Distributionen bekannte Programme, da die Fedora- und KDE-Entwickler die neueren KDE4-Varianten noch nicht fertiggestellt haben oder diese als noch nicht ausgereift ansehen.

Die GNOME-Programme der Alpha-Version von Fedora 9 stammen aus dem 2.21-Entwicklerzweig, aus dem Mitte März GNOME 2.22 hervorgehen soll. Als Browser kommt eine Vorabversion von Firefox 3 zum Einsatz, dessen Kern-Elemente zum Rendering sich nun separat im XULRunner-Paket finden. Auch von manch anderer Software wie OpenOffice 2.4 oder dem X-Server 1.5 liegen Vorabversionen bei. Ferner verbesserten die Entwickler das Installationsprogramm, sodass sich nun nun bestehende ext2, ext3- oder NTFS-Partitionen verkleinern lassen; zudem kann man nun direkt bei der Installation verschlüsselte Linux-Partitionen anlegen.

Die Fedora 9 Alpha nutzt noch den vor knapp zwei Wochen freigegebenen Linux-Kernel 2.6.24 – das für Ende April geplante Fedora 9 soll jedoch die für Mitte/Ende April erwartete Linux-Version 2.6.25 mitbringen. Im praktisch täglich aktualisierten und als Update-Quelle für die Alpha-Versionen dienenden Entwicklerzweig Rawhide wollen die Fedora-Entwickler daher in den nächsten Tagen auf eine Vorabversion von Linux 2.6.25 umschwenken und diese regelmäßig auf neueste Entwicklerversionen der nächsten Kernel-Version aktualisieren. Parallel laufen derweil die Vorbereitungen an, demnächst Linux 2.6.24 als Update für das mit Kernel 2.6.23 gestartete Fedora 8 auszuliefern.

Mitte März plant das Projekt, die erste und einzige Beta von Fedora 9 zu veröffentlichen. Sie soll alle größeren neueren Features enthalten. Für Anfang und Mitte April sind noch ein Preview-Release und ein Relase Candidate geplant, bevor Fedora 9 am 29. April veröffentlicht werden soll. Anfang dieses Monats gab es unterdessen einen Führungswechsel bei Fedora: Nach zwei Jahren an der Spitze des Projekts übergab Max Spevack den Posten an Paul Frields. Dieser hatte in verschiedenen Bereichen des Projekts – insbesondere bei Fedora Documentation – seit Jahren mitgearbeitet und war Mitglied des ersten Fedora-Boards. (thl)