Konferenz diskutiert Stand der Forschung über die Wirkung von Videospielen

Von heute bis Freitag diskutieren die Teilnehmer der Konferenz "clash of realities" in Köln über den Stand der Medienwirkungsforschung von Computer- und Videospielen.

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Von
  • Gerald Jörns

Noch kein Barcamp, aber bereits die zweite Veranstaltung unter dem Titel "clash of realities" beschäftigt sich vom heutigen 5. bis zum 7. März in Köln mit dem aktuellen Stand der Medienwirkungsforschung von Computer- und Videospielen. Mehr als 250 internationale Teilnehmer wollen in einem interdisziplinär geführten Dialog die neusten Forschungsergebnisse aus Psychologie, Medizin, Soziologie und Pädagogik austauschen.

Den Eröffnungsvortrag "Video Games: The most Emotional of all Media" wird der Spieltheoretiker Jesper Juul vom Massachusetts Institute of Technology halten. Der US-Linguist und Autor James Pau Gee von der Arizona State University referiert zum Thema "Learning, Design, and Society: Games and Beyond". Aber auch kritische Beiträge werden zu hören und zu diskutieren sein. Dr. Bert te Wildt von der Medizinischen Hochschule Hannover stellt seinen Vortrag unter die Überschrift "Internet- und Computerspielabhängigkeit als Symptom psychischer Störungen". Zurzeit wird in Hannover die Hirnaktivität von Nutzern aggressiver Computerspiele erforscht. Mit seiner Studie will er zur Versachlichung der Diskussion beitragen.

Das Programm am zweiten Tag der Tagung verspricht durch seine unterschiedlichen Workshops einen spannenden wissenschaftlichen Diskurs. Als Themenschwerpunkte geplant sind medienpsychologische und gendertheoretische Einsichten, ästhetische Dimensionen digitaler Welten, Computerspiele und Suchtverhalten, Antworten und Fragen aus klinischer Sicht und Kultur- und medienwissenschaftliche Ansätze in der Computerspielforschung. Während in der aktuellen Jugendschutzdebatte eher über neue Kriterien zur Alterskennzeichnung oder Indizierung politisierend diskutiert wird und ob bestimmte Spielinhalte Kindern und Jugendlichen vollständig vorenthalten werden sollen, wird Prof. Dr. Stefan Aufenanger von der Universität Mainz am Abschlusstag eine Rezeptionsstudie " Zur Rolle von Computerspielen im Leben von jüngeren Kindern" vorstellen.

Anmeldungen sind noch möglich, zumal der Besuch der Fachvorträge für alle Teilnehmer kostenlos ist. Eingeladen wird von der Fachhochschule Köln und Electronic Arts Deutschland. (Gerald Jörns) / (anw)