Netzwerkausrüster 3Com weitet Verluste aus

Gerade erst platzte die geplante Übernahme des traditionsreichen Netzwerkausrüsters durch Bain Capital und Huawei, nun rutscht 3Com wegen Sonderbelastungen tiefer in die roten Zahlen. Das operative Geschäft aber sei gut verlaufen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der traditionsreiche Netzwerkausrüster 3Com, in dessen wechselvoller Geschichte mit der geplatzten Übernahme durch Bain Capital und Huawei gerade erst ein neues Kapitel geschrieben wurde, muss im dritten Geschäftsquartal gestiegene Verluste verbuchen. Der Nettoverlust nach dem US-Bilanzierungsstandard GAAP lag bei 7,8 Millionen US-Dollar (2 US-Cents pro Aktie) nach einem Verlust von 4,8 Millionen US-Dollar (1 US-Cent je Aktie) im gleichen Quartal des Vorjahrs. Der Umsatz stieg dagegen um 4 Prozent auf 336,4 Millionen US-Dollar.

Vor wenigen Tagen erst musste 3Com bekannt geben, dass die angestrebte Übernahme durch US-Investmentfirma Bain Capital, an der sich auch der chinesische Netzwerkausrüster Huawei beteiligen wollte, geplatzt ist. Die US-Regierung hatte Sicherheitsbedenken gegen das Geschäft geäußert, da 3Com auch Netzwerktechnik an US-Behörden liefert, die in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt wird. Daher sah man die Beteiligung von Huawei an der Übernahme sehr kritisch; die Beteiligten an dem Geschäft konnten die Bedenken letztendlich nicht ausräumen.

3Com gibt als Grund für die gestiegenen Verluste vor allem eine steuerliche Einmalbelastung sowie höhere Kosten, bezogen auf die Übernahmepläne, an. Unter Herausrechnung der Sonderbelastungen lag der Nettogewinn von 3Com auf Nicht-GAAP-Basis bei 34,2 Millionen US-Dollar nach 11 Millionen US-Dollar im gleichen Quartal des Vorjahrs unter denselben Bilanzvoraussetzungen. Das operative Geschäft sei sehr gut gelaufen, meinte 3Com-Chef Edgar Masri. (jk)