Microsoft veröffentlicht weitere Protokoll-Spezifikationen

Wie bei dem Ende Februar angekündigten Strategiewechsel versprochen stellt der Software-Riese nun auch Exchange- und Office-Protokolle zur freien Einsicht bereit.

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Von
  • Peter Siering

Wie bei dem Ende Februar angekündigten Strategiewechsel in Aussicht gestellt, liefert Microsoft nun weitere Protokollspezifikationen zur freien Einsicht. Im ersten Anlauf im Februar hatte Microsoft nur die im Rahmen der US- und EU-Kartellverfahren erstellten Dokumente frei zugänglich gemacht (Windows Communication Protocols MCPP und Windows Server Protocols WSPP). Nunmehr steht auch Dokumentation zu Office, Exchange und SharePoint im Rahmen der Open Protocol Specifications auf den Web-Seiten des Microsoft Developer Network bereit.

Bei den aktuell veröffentlichten Dokumenten handelt es sich laut Microsoft um 14.000 Seiten und noch vorläufige Versionen. Sie beschreiben die Protokolle zwischen SharePoint Server 2007 und Office sowie andern Server-Produkten, zwischen Exchange 2007 und Office Outlook sowie zwischen Office und anderen Microsoft-Servern. Die PDF-Dokumente sind als ZIP-Dateien zu haben und belegen über 200 MByte Plattenplatz.

In den PDF-Dateien finden sich auch Dinge, die man in dem Kontext wohl eher nicht erwartet hätte, etwa zu Microsofts CAB-Dateiformat, Erweiterungen am Real-time Transport Protocol (RTP) und eine zu den Attributen des Active Directory Schemas. Angaben zur Patentsituation lässt die Dokumentation nach wie vor missen. Nur der Hinweis, dass Microsoft Patente halten könnte und sie zu fairen Konditionen lizenziert, ist enthalten.

Mit der Ankündigung von mehr Offenheit Ende Februar dieses Jahres hatte Microsoft einiges versprochen: Man werde künftig offene Verbindungen gewährleisten, für die Portabilität von Daten sorgen, Industrie-Standards umfassend unterstützen sowie sich offener mit den Anforderungen der Kunden und der gesamten Branche auseinandersetzen, erklärte Microsoft-Chef Steve Ballmer damals. Dies schließe auch die Open-Source-Gemeinschaft mit ein, die Microsoft bislang als Wettbewerber bekämpft hatte. Bislang gab es darauf aber eher verhaltene Reaktionen. (ps)