Ohrenschmaus: Kölner Orgelkonzert live in Berliner Hightech-Hörsaal erleben

Am kommenden Dienstag wird ein Orgelkonzert aus dem Kölner Dom live in den Hörsaal 104 der TU Berlin übertragen. Das Auditorium ist mit der weltweit größten Beschallungsanlage nach dem Prinzip der Wellenfeldsynthese ausgestattet.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Rund 2700 Lautsprecher sorgen im Hörsaal 104 der TU Berlin für eine außergewöhnliche Akustik.

Die Technische Universität Berlin bietet Akustik-Fans am kommenden Dienstag (29. Juli) einen ganz besonderen Ohrenschmaus: Im Rahmen des Programms Inventionen 2008 wird aus dem Kölner Dom ab 19:30 Uhr ein Konzert mit verschiedenen Orgeln und Orgelwerken live in den Hörsaal 104 der TU Berlin übertragen. Das Auditorium mit 650 Sitzplätzen ist seit dem vergangenen Jahr mit der weltweit größten Beschallungsanlage nach dem Prinzip der Wellenfeldsynthese ausgestattet.

Bei der Wellenfeldsynthese handelt es sich um ein Verfahren der akustischen Holographie, das eine Synthese von Wellenfronten virtueller Schallquellen durch Lautsprecherarrays ermöglicht. Ein aus insgesamt 2700 Lautsprechern bestehendes Band umläuft dazu den Hörsaal etwa auf Ohrhöhe der Zuhörer; hinzu kommen Frontbeschallung sowie Deckenlautsprecher für Höheninformationen. Angesteuert werden die Lautsprecher über digitale Datenleitungen mit 832 unabhängigen Signalen, die ihrerseits von einem Cluster aus 16 Rechnern generiert werden.

Die Technik ermögliche nicht nur eine authentische Reproduktion der Akustik des Kölner Doms, sondern erlaube auch eine originalgetreue räumliche Abbildung der verschiedenen Orgeln und Orgelwerke, versprechen die Veranstalter. Dazu gehören die 1948 erbaute Querhausorgel, die zum Domjubiläum 1998 vollendete "Schwalbennestorgel" im Langhaus des Doms, sowie die seit 2006 oberhalb des Hauptportals im Westen erklingenden beiden Tuba-Register.

Auf dem Programm steht am Dienstagabend der 18-teilige Orgelzyklus Livre du Saint Sacrement (Das Buch vom Heiligen Sakrament) von Olivier Messiaen (1908–1992). Spielen wird der Domorganist am Kölner Dom, Winfried Bönig. Zu sehen sein wird das gut eineinhalbstündige Konzert auch auf einer Video-Leinwand; die Übertragung der Ton- und Bildsignale nach Berlin erfolgt über eine Breitband-Internetverbindung. Eintrittskarten für das Event in Berlin kosten zwischen 7 und 10 Euro, Vorbestellungen sind beim Veranstalter möglich. (pmz)