Microsoft sperrt Drittanbieter beim Remote Desktop aus

Der Endbenutzerlizenzvertrag von Windows XP schlieĂźt nicht nur die Anbieter von Fernsteuerungssoftware aktiv aus.

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Von
  • Peter Siering

Windows XP bringt als erstes Desktop-Betriebssystem von Microsoft Funktionen für die Fernsteuerung des Produkts mit, die weit über das schon länger bekannte "Netmeeting" hinausgehen, etwa die Remote-Unterstützung in der Home Edition und den Remote Desktop in der Professional-Version. Entsprechend würdigt der Endbenutzerlizenzvertrag (EULA) diese Funktionen mit eigenen Floskeln, fiel den Kollegen der US-Zeitschrift Infoworld auf: Es sei nicht erlaubt, die "Benutzeroberfläche anzuzeigen" -- die von Microsoft dafür bereitgestellten Programme freilich ausgenommen.

Letztlich läuft das auf ein Zugriffsverbot für Software hinaus, die Drittanbieter für solche Zwecke bereitstellen. Das dürfte entsprechend nicht nur für Fernsteuersoftware gelten, wie sie zahlreiche Hersteller anbieten, sondern auch für frei erhältliche Programme wie etwa VNC. Darüber hinaus könnte man die Lizenz so verstehen, dass ein Zugriff auf den Remote Desktop von Windows XP Professional nur mit Microsoft-Clients statthaft ist.

Käufer von Mira wären fein raus, stammt die darin verwendete Software für den Zugriff auf den Remote Desktop doch von Microsoft. Wer jedoch einen freien Client für das Remote Desktop Protokoll (RDP) oder ein x-beliebiges Web-Pad mit RDP-Client für den Zugriff nutzt, begeht unter Umständen Lizenzbruch. Die deutsche Niederlassung gab bislang auf Nachfrage noch keine Stellungnahme zu diesen Aspekten der Lizenzbestimmungen ab. (ps)