Virtueller WLAN-Störsender

Mit unzähligen vorgetäuschten Access Points will das Programm Fake AP Schmarotzern an ungeschützten drahtlosen Netzen das Handwerk erschweren.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit unzähligen vorgetäuschten Access Points will das Programm Fake AP Schmarotzern an ungeschützten drahtlosen Netzen das Handwerk erschweren. Die Open-Source-Software für Linux-Rechner, in denen mindestens eine 802.11b-WLAN-Karte auf Basis des Intersil-Chipsatzes Prism als Soft Access Point arbeitet, ist als Machbarkeitsbeweis entstanden und versendet im Betrieb zusätzlich zu den regulären Beacon-Signalen auch solche, die einem uneingeweihten Lauscher Tausende weitere Access Points vorgaukeln. Wer im Rahmen des so genannten Wardriving mit WLAN-tauglichem Notebook nach ungeschützten Internetzugängen forscht, wird, so die Hoffnung der Entwickler, aller Wahrscheinlichkeit nach erst einen Großteil dieser nicht funktionstüchtigen Schein-Zugänge abklopfen müssen, bevor er mit den tatsächlich brauchbaren Parametern ins Netz kommt.

Auch der besonders in den USA aufkommende Sport des Warchalking dürfte mit der WLAN-technischen Nebelwand einen Dämpfer erfahren, zumindest solange, bis irgendjemand ein Skript in Umlauf bringt, das die angebotenen Access Points vom Client aus automatisch in "echte" und "unechte" sortiert. Schon jetzt kursieren Meinungen, dass allein der erhöhte Aufmerksamkeitswert und die Herausforderung durch das Fake-AP-Programm in erster Linie einen weiteren Anreiz für Hacker darstellt.

Der Gedanke, dass der gewünschte Effekt viel einfacher und ohne Beschränkung auf bestimmte Rechnerplattformen auch durch einen Access Point mit abschaltbarem SSID-Broadcast entstehen könnte, geriet bei der Programmvorstellung etwas ins Hintertreffen. (hps)