US-Senator will bei illegalem Musiktausch PCs zerstören lassen
Eine Software soll vor dem Tauschen urheberrechtlich geschützter Musik oder Filme zweimal warnen und dann den Computer zerstören, kann sich US-Senator Orrin Hatch vorstellen.
Wer illegal Musik und Filme im Internet tauscht, soll mit der Zerstörung seines Computers bestraft werden -- das will Orrin Hatch, Vorsitzender des Rechtsausschusses im US-Senat, zumindest nicht ausschließen. Der Ausschuss hatte am gestrigen Dienstag Möglichkeiten diskutiert, wie man das Urheberrecht besser schützen könne. Senator Hatch sagte, dass er neue Techniken begrüßen würde, die die Rechner von Nutzern illegaler Angebote zerstörten, berichtet das Wall Street Journal.
Niemand sei daran interessiert, irgendwelche Computer zu zerstören, betonte Randy Saaf, der als Vertreter einer Anti-Musikpirateriefirma im Ausschuss sprach. "Ich bin interessiert", entgegnete daraufhin Hatch. Computer zu zerstören sei offenbar der einzige Weg, den Nutzern illegaler Internet-Angebote klar zu machen, was Copyright bedeute. Der Senator forderte eine neue Software, die vor einem verbotenen Tauschen von Musik den Nutzer zweimal warne und dann seinen PC zerstöre. "Es gibt keine Entschuldigung für jemanden, der das Urhebergesetz bricht", meinte Hatch.
US-Rechtsexperten meinten gegenüber dem Wall Street Journal, dass die harten Forderungen von Hatch wohl eher im übertragenen Sinn zu verstehen seien. Der Senator wolle damit die Verantwortlichen in der Musikbranche zwingen, schneller an einem besseren Schutz des Copyrights im Internet zu arbeiten. Ein mögliches Zerstörungssystem würde nicht funktionieren, betonte Rechtsexperte Orin Kerr. Es könnten aus Versehen zu viele unschuldige Internetnutzer getroffen werden.
Senator Hatch macht übrigens selbst Musik und hat bereits mehrere Alben mit Country-Songs veröffentlicht. Laut eigener Aussage hat er vergangenes Jahr mit seinen Liedern rund 18.000 US-Dollar verdient. (diw)