Platzeck: Mit Oracle Potsdam als Hightech-Standort aufgewertet

In der komplett entkernten und neu gestalteten ehemaligen Koksseparation in Potsdam konzentriert Oracle den Internet-Vertrieb für den deutschsprachigen Raum.

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  • dpa

Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam ist bei der Profilierung als internationaler Medien- und Technologiestandort einen großen Schritt vorangekommen, meint die Landesregierung. Der Software-Konzern Oracle übernahm am Montag nach elf Monaten Umbauzeit ein hochmodernes Bürohaus in der Schiffbauergasse. "Das Gebäude signalisiert, dass Potsdam als Stadt der Zukunft Profil gewinnt", sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD).

In der komplett entkernten und neu gestalteten ehemaligen Koksseparation konzentriert Oracle den Internet-Vertrieb für den deutschsprachigen Raum. Kunden würden via Internet oder Telefon individuelle Software-Lösungen angeboten, erläuterte der Geschäftsführer von Oracle Deutschland, Rolf Schwirz. Auf diesem Wege seien täglich 40 bis 50 Kundenkontakte möglich, deutlich mehr als auf herkömmlichen Weg bei einem persönlichen Besuch.

Das 30 Meter hohe Gebäude, das in Anlehnung an die frühere Nutzung teilweise wieder verklinkert wurde, bezeichnete Platzeck als ein neues Wahrzeichen der Stadt von der Wasserseite. Der Firmensitz liegt in Ufernähe des Tiefen Sees. Mit Oracle als Mieter sei ein weiterer wichtiger Schritt zur Aufwertung des regionalen Medien- und IT- Standortes gelungen. Nach Angaben von Potsdam Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) haben inzwischen rund 70 IT-Unternehmen mit rund 1500 Mitarbeitern ihren Sitz in der Stadt.

Die Landesinvestitionsbank (ILB) hat durch eine Tochtergesellschaft die ehemalige Koksseparation für sechs Millionen Euro umgebaut und an Oracle vermietet. Nach Angaben von ILB-Vorstand Klaus-Dieter Licht wird dem Unternehmen außerdem für zwei Jahre ein Lohnkostenzuschuss gewährt. Nach der Pleite der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) war die ILB als Bauherr eingesprungen.

Oracle arbeitet an dem Standort mit über 100 Mitarbeitern; mittelfristig ist eine Aufstockung auf 300 Stellen denkbar. Weltweit beschäftigt der kalifornische Konzern 43.000 Mitarbeiter. An dem früheren Industriestandort Schiffbauergasse soll auch der neue Theaterbau der Stadt entstehen. Die Koksseparation war im Juli 1990 stillgelegt worden und galt bis dahin als das letzte voll betriebene Steinkohlegaswerk Mitteleuropas. (dpa) / (jk)