3D-Fernsehen im Multiuser-Modus
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut will auf der IFA in Berlin ein Verfahren vorstellen, mit dem bis zu drei Personen gleichzeitig ohne spezielle Brille in 3D fernsehen können.
- Kersten Auel
Ein 3D-Display, bei dem die Betrachter ohne Brille auskommen, hat das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) mit dem Free2C_digital-Display bereits mehrfach demonstriert. Auf der IFA, die vom 3. bis 8. September in Berlin stattfindet, stellt das HHI außerdem den Prototypen eines multimodalen 3D-Displays vor.
Bei diesem Display haben die Zuschauer die Wahl zwischen den Darstellungsformen Single- und Multiview. Im ersten Modus nutzt das Gerät wie gehabt zwei Bildansichten, um die räumliche Tiefe für eine Person darzustellen. Im Multiview-Modus stellt das Display 3D-Inhalte hingegen gleichzeitig für zwei oder drei Personen zur Verfügung. Das System nutzt mehrere eingebaute Kameras, um die Augen der einzelnen Betrachter zu verfolgen und richtet danach für jeden jeweils zwei Bilder optimal aus. Über ein patentiertes Verfahren verschiebt das HHI die Bildinhalte auf dem Display passend zu den X-Y-Z Positionen der Augen ohne große Zeitverzögerung, selbst wenn die Betrachter ihre Positionen verändern.
Diese Technik soll sich auch auf das kommende 3D-Fernsehen anwenden lassen. Dadurch sollen mehrere Personen ohne spezielle Brille 3D-Filme räumlich sehen können, auch wenn den 3D-Fernsehsignalen die Tiefeninformationen fehlen, die andere multimodale Displays nutzen.
Ein autostereoskopisches Erlebnis der anderen Art vermittelt Toshiba mit seiner Integral-Imaging-Technik. Indem ein 3D-Display keine Ansichten, sondern Abbilder einer Szene wiedergibt, kann der Betrachter sie nicht nur von vorn, sondern auch von der Seite sehen. Besucher der IFA werden vermutlich Gelegenheit bekommen, sich von dieser Art der Darstellung selbst ein Bild zu machen. (ka)