EU billigt Millionen-Beihilfe für neues Siltronic-Werk in Freiberg

Die von Sachsen zugesagten Subventionen waren für den Konzern ein wesentlicher Faktor bei der Standortwahl.

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  • dpa

Der Halbleiter-Produzent Siltronic AG kann sein neues Werk in Freiberg wie erwartet mit knapp 121 Millionen Euro staatlicher Beihilfe aufbauen. Die EU-Kommission billigte am Mittwoch in Brüssel die entsprechende Förderung. Siltronic ist ein Tochterunternehmen des Konzerns Wacker-Chemie mit Sitz in München. Es sollen rund 630 Arbeitsplätze direkt sowie 220 Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden. Die Gesamtinvestition hat nach Angaben von Wacker ein Volumen von 431,8 Millionen Euro.

"Wir freuen uns natürlich, dass die EU-Kommission die von Sachsen und dem Bund in Aussicht gestellte Förderung genehmigt hat", sagte Konzernsprecher Christof Bachmair. Wacker habe nie verhehlt, dass die angekündigten Subventionen "ein wesentlicher Faktor" für die Wahl des Standortes Freiberg waren. Als Alternativen für die Ansiedelung seien auch Portland (US-Bundesstaat Oregon) und Singapur im Rennen gewesen.

"Die Subventionen helfen uns, die Nachteile auszugleichen, die der Standort Deutschland im Vergleich mit anderen nun einmal hat", sagte Bachmair. Die neue Freiberger Produktionsstätte für 300- Millimeter-Silizium-Scheiben werde planmäßig Ende Juni dieses Jahres in Betrieb genommen. Die Wafer der neuen Generation ermöglichen einen Effizienzsprung in der Chiptechnik. Sie erhöhen nach Unternehmensangaben die Produktivität der Chiphersteller um das 2,25fache.

Siltronic ist nach eigenen Angaben derzeit als einziges Unternehmen außerhalb Japans in der Lage, 300-Millimeter-Wafer in großen Stückzahlen zu produzieren. Mit einem weltweiten Marktanteil von rund 20 Prozent gehöre das Unternehmen zu den drei führenden Anbietern von Large Wafern. In Freiberg produzieren bei Siltronic derzeit 560 Beschäftigte Wafer kleineren Durchmessers. (dpa)/ (tol)