BetrĂĽger starten neue Spam-Attacke zum Kreditkartennummern-Klau

Mit gefälschten Mails von der Visa-Sicherheitsabteilung wollen ID-Diebe Kunden zur Preisgabe ihrer Daten verführen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Erneut versuchen Trickbetrüger, über das Internet an Visa-Kreditkartennummern zu gelangen. In gefälschten Mails auf englischer Sprache, die angeblich von der Visa-Sicherheitsabteilung kommen, behaupten die Versender, die Kreditkarte des Empfängers sei missbraucht oder gestohlen worden. Um weiteren Missbrauch zu verhindern, solle der Betroffene seine Daten auf einer Website eingeben.

Diese Website stellt freilich keineswegs eine offizielle Präsenz von Visa dar. "Es handelt sich vielmehr um einen erneuten Versuch des Identity-Theft", sagt Frank Scheidt vom Visa-Dienstleister für Sparkassen, Pluscard, gegenüber heise online. Er rät Kreditkartenkunden zu gesunder Vorsicht. Ein Anruf bei der eigenen Bank sei ein geeignetes Mittel, um die Echtheit von Mails des Kreditkarteninstituts zu überprüfen. "Rund 85 Prozent der Fälle von erfolgreichem Nummernklau gehen auf desinteressierte User zurück. Hier müssen wir die Kommunikation verbesssern", räumt er ein.

Grund zur Panik sieht er allerdings nicht, denn das Bezahlverfahren per Kreditkarte sei recht sicher. "Bis 30 Tage nach Erhalt der Abrechnung kann der Nutzer Widerspruch gegen Zahlungen einlegen, die er nicht in Auftrag gegeben hat", erklärte der Missbrauchs-Beauftragte. In den meisten Fällen müsse der Betrogene dann eine eidesstaatliche Erklärung abgeben und bekomme sein Geld zurück. Bei Einkäufen in der realen Welt, bei denen die Kreditkarte physisch vorgelegen hat, wird es dann allerdings komplizierter. "Es ist ausgeschlossen, dass irgendjemand aufgrund von im Internet abgefangenen Daten eine gefälschte Karte herstellen kann", beruhigt Scheidt.

Doch auch wenn im Augenblick kein Grund zur Sorge bestehe -- das Thema ID-Theft wird nach Ansicht des Missbrauchs-Spezialisten künftig mehr Aufmerksamkeit erfordern. "Diese Spam-Mails sind der erste Vorboten des Problems, das in den USA bereits stärker ausgeprägt ist", sagt er. Die Kreditkarteninstitute arbeiten deshalb an neuen Sicherheitskonzepten. Unter anderem strebe Visa eine neue Chipkarte an. Ähnliche Vorfälle wie bei Visa hatte es in jüngster Zeit auch immer wieder einmal bei Banken gegeben. (tol)