Schwachstelle in Windows Explorer unter XP

Manipulierte Grafiken im EMF-Format (Enhanced Metafile) provozieren im Windows Explorer unter XP einen Heap Overflow, mit dem sich beliebiger Code ausführen lässt.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Einem Posting auf Bugtraq zufolge sollen manipulierte Grafiken im EMF-Format (Enhanced Metafile) einen Heap Overflow im Windows Explorer unter XP provozieren, der in der Folge abstürzt. Potenziell kann ein Angreifer damit auch beliebigen Code auf das System schreiben und mit den Rechten des angemeldeten Benutzers ausführen. Der Fehler tritt sowohl bei der Vorschau in der Miniaturansicht auf -- wenn der Explorer die Grafik in einem Verzeichnis darstellt -- als auch bei der normalen Vorschau, etwa über die rechte Maustaste.

Schuld sind wahrscheinlich zwei Fehler in der Bibliothek shimgvw.dll, bei der die Größe der Datei (Total-Size-Feld) im Header vor dem Einlesen fehlerhaft überprüft wird. Der Autor des Postings weist darauf hin, dass der Explorer auch WMF-Dateien fehlerhaft verarbeitet. Ein Patch gibt es derzeit nicht. Als Workaround sollte man die Miniaturansicht abschalten und EMF/WMF-Dateien nicht in der Explorer-Vorschau ansehen, sondern mit einem anderen Bildbetrachtungsprogramm.

Einen ähnlichen Fehler bei der Verarbeitung von BMP-Dateien im Internet Explorer 5.x entdeckten vor kurzem Sicherheitsexperten nach der ungewollten Veröffentlichung des Windows-2000-Quellcodes. Manipulierte BMP-Dateien brachten aber nicht den Internet Explorer 6.0 zum Absturz, da Microsoft diesen Fehler dort bereits seit längerem behoben hatte. Anwendern älterer Versionen wurde aber bis dato kein Patch zu Verfügung gestellt.

Siehe dazu auch: (dab)