Cebit

Flüssige Linsen

Wissenschaftler der Philips-Forschungsabteilung haben flüssige Linsen entwickelt, deren Brennweite ohne bewegliche Teile durch Anlegen einer Spannung gesteuert werden kann.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Wissenschaftler der Philips-Forschungsabteilung haben flüssige Linsen entwickelt, deren Brennweite ohne bewegliche Teile durch Anlegen einer Spannung gesteuert werden kann. Prototypen sollen auf der CeBIT in Halle 21 Stand B02 gezeigt werden.

Die Linse besteht im Wesentlichen aus zwei Flüssigkeiten in einem mit Elektroden versehenen Glaszylinder -- einer polaren, leitfähigen und wässrigen Lösung sowie einem nicht leitfähigen Öl. Die Wände des Zylinders sind mit einem hydrophoben Material beschichtet, das im Grundzustand bewirkt, dass die wässrige Flüssigkeit einen sphärischen Tropfen bildet. Legt man jedoch eine geeignete Spannung an, dann ändert sich die Form bis hin zu einer konkav gewölbten Fläche, sodass die Linse das Licht bündelt. Das Prinzip des so genannten electrowetting hatte Philips vor kurzem bereits für die Konstruktion einer neuen Art von Display genutzt.

Der Prototyp hat einen Durchmesser von drei Millimeter bei einer Dicke von zwei Millimetern. Die Linse kann zwischen einer Brennweite von fünf Zentimetern und Unendlich in zehn Millisekunden geschaltet werden. Der Prototyp überstand ohne Probleme mehr als eine Million Schaltvorgänge. (wst)