Musikriese EMI sieht weitere Einschnitte vor
Der drittgrößte Musikkonzern der Welt will weltweit 1500 Stellen abbauen, die Zahl der unter Vertrag stehenden Künstler um 20 % reduzieren und Nischen-Labels zusammenfassen.
Der britische Musikkonzern EMI hat weitere drastische Sparmaßnahmen angekündigt. Durch den Abbau von weltweit 1500 Stellen und einer Reduzierung der Zahl der unter Vertrag stehenden Künstler sollen jährlich mindestens 50 Millionen Pfund (75 Millionen Euro) eingespart werden, teilte der Konzern in London mit. Davon sollen Kürzungen von 25 Millionen Pfund bereits bis Ende März 2005 wirksam werden. EMI hat Musiker wie Robbie Williams, Blur, David Bowie, Norah Jones, Cassandra Wilson oder Nigel Kennedy unter Vertrag.
EMI, der drittgrößte Musikkonzern der Welt, begründete die Einschnitte mit dem immer noch schwierigen Marktumfeld. Seit 2001 seien mehr als 100 Millionen Pfund bei den festen Kosten eingespart worden. In den USA habe EMI die Kehrtwende bereits geschafft, hieß es. Konzernchef Eric Nicoli zeigte sich über eine baldige Markterholung optimistisch. Dafür wolle EMI gerüstet sein.
Geplant sind die Auslagerung der Produktion in Europa und den USA sowie die Restrukturierung verschiedener Musiklabels vor allem in Kontinental-Europa. Unter anderem solle die CD- und DVD-Fabrik im niederländischen Uden geschlossen werden. Nur ein "kleiner Teil" der Stellenkürzungen solle auf Großbritannien entfallen. Zugleich solle die Liste der bei EMI unter Vertrag stehenden Künstler um 20 Prozent zusammengestrichen werden. Verschiedene Nischen-Labels würden zusammengefasst. Laut Nicoli hat der Jahresumsatz in der Sparte Recorded Music fast das Vorjahresniveau erreicht. Die Sparte Music Publishing habe "solide Umsätze" erbracht. (dpa) / (jk)