Mozilla-Projekt sucht Verbündete gegen Longhorn

Das Mozilla-Projekt ist auf der Suche nach Verbündeten aus der Open-Source-Szene, um im Kampf gegen Microsofts nächstes Betriebssystem "Longhorn" bessere Chancen zu haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 736 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Mattias Hermannstorfer

Das Mozilla-Projekt ist auf der Suche nach Partnern aus der Open-Source-Szene zum Aufpeppen seines gleichnamigen Browsers. Damit verfolgen einzelne Entwickler ehrgeizige Ziele: So soll der nächsten Windows-Version mit dem Codenamen "Longhorn" Paroli geboten werden. Brendan Eich, einer der Mozilla-Entwickler, betont in einem Artikel auf Mozillazine die Notwendigkeit, sich nicht nur auf den Browser alleine zu konzentrieren. Eine standardisierte Plattform für die Entwicklung von beliebigen Anwendungen sei ebenso wichtig für die langfristigen Überlebenschancen des Mozilla-Browsers wie dessen alleinige Weiterentwicklung.

Hinter diesen Überlegungen steht die Angst, in Zukunft nicht mehr mit Linux-Distributionen ausgeliefert zu werden. Schon jetzt installiert beispielsweise SuSE den Mozilla-Browser nicht mehr mit der Standard-Installation, sondern nur noch den KDE-Browser und -Dateimanager "Konqueror". Dessen Grundlage für die HTML-Anzeige, die kHTML-Rendering-Engine, verwendet auch Apple für den Standard-Browser "Safari" von Mac OS X. kHTML gilt als leichter zu warten und ist außerdem kleiner als die Mozilla Rendering-Engine "Gecko".

Das Projekt sucht daher die Anbindung von "Gecko" an GUI-Frameworks wie GNOME und eventuell an Mono, der Portierung des .NET-Frameworks auf Linux. Die Benutzeroberfläche soll aber plattformunabhängig mit XML-Spezifikationen wie XUL anpassbar sein. Außerdem soll OpenGL zur Hardware-Beschleunigung in die Rendering-Engine integriert werden. Die Mozilla-Programmierer hoffen, bis spätestens Mitte 2005 eine vollständige Infrastruktur zu Anwendungsentwicklung bereitstellen zu können. (mhe)