AMD steigt bei Open Source Development Labs ein

AMD weitet seine Entwicklungsaktivitäten aus: Der Prozessor- und Flashspeicherhersteller steigt bei den Open Source Development Labs (OSDL) ein und eröffnet ein Entwicklungscenter im indischen Bangalore.

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Von
  • Jürgen Kuri

AMD weitet seine Entwicklungsaktivitäten aus: Der Prozessor- und Flashspeicherhersteller steigt bei den Open Source Development Labs (OSDL) ein und eröffnet ein Entwicklungscenter im indischen Bangalore. In Indien sollen ab Juli 40 zusätzliche Ingenieure beschäftigt werden, um das Prozessordesgin voranzubringen. Zum Ende des Jahres sollen 120 Chipdesigner und Entwicklungsingenieure in Bangalores AMD-Zentrum beschäftigt sein; innerhalb der nächsten drei Jahre will AMD dort 5 Millionen US-Dollar investieren.

Durch die Beteiligung an den Open Source Development Labs hofft AMD, die Anwendungsmöglichkeiten der eigenen 64-Bit-CPUs in Unternehmen und bei Telekommunikationsfirmen zu fördern. Mit der Beteiligung an den OSDL gehe die Anerkennung einher, dass die Open-Source-Gemeinschaft eine führende Rolle dabei spiele, Software für den Einsatz auf AMDs 64-Bit-Plattformen Opteron, Athlon 64 FX und Ahtlon 64 zu entwickeln und zu optimieren, meinte AMD. Die Blumen gab der OSDL-Chef Stuart Cohen gerne zurück: Mit der schnell zunehmenden Einführung von Linux auf Basis von AMD-Systemen könne der Chiphersteller einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des OSDL liefern.

Das OSDL wurde im Jahr 2000 von Intel, IBM, Hewlett-Packard und NEC gegründet. Es dient der Förderung des Open-Source-Betriebssystems Linux im Unternehmensbereich und bei Telecom-Carriern. Auch AMD-Konkurrent Intel gehört zur recht zahlreichen Mitgliederschar.

Seit einiger Zeit sind auch Linus Torvalds und Andrew Morton für das OSDL tätig; sie betreuen als OSDL-Mitarbeiter die Weiterentwicklung der aktuellen Linux-Kernel-Serie 2.6.x und bereiten den nächsten Entwickler-Kernel vor. Um Linux auch auf Desktop-Rechnern zu fördern, gründete das OSDL vor kurzem eine eigene Arbeitsgruppe. Zuletzt konnte das OSDL einige Zugänge verzeichnen, darunter NEC Soft und Trolltech. Auch Novell ist seit Ende vergangenen Jahres Mitglied im OSDL; bislang ist Unilever immer noch einziges OSDL-Mitglied, das zu den großen Anwenderfirmen von Linux zu zählen ist. Ende Januar bekam das OSDL Verstärkung aus China. (jk)