Frankreich will härter gegen Tauschbörsennutzer vorgehen
"Wer heutzutage ein Pirat ist, bringt unsere Kultur- und Musikproduktion in Gefahr", sagte der Minister für Kultur und Kommunikation im Gespräch mit Journalisten.
Die französische Regierung will eine schärfere Gangart im Kampf gegen illegale Musik- und Filmkopien einschlagen. Das kündigte der französische Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres am heutigen Sonntag am Rande eines Musik-Festivals in Bourges an. "Wer heutzutage ein Pirat ist, bringt unsere Kultur- und Musikproduktion in Gefahr", sagte der Minister im Gespräch mit Journalisten. In den nächsten Tagen werde er sich daher mit Vertretern der französischen Musik- und Filmindustrie zusammensetzen, um neue Strategien auszuarbeiten.
Mit seiner Kampfansage liegt der neue Minister für Kultur und Kommunikation ganz auf der Linie seines Ende März ausgetauschten Vorgängers Jean-Jacques Aillagon. Dieser hatte zuletzt im Januar auf der Musikmesse Midem in Cannes strengere nationale Gesetze gegen den Musiktausch über das Internet gefordert. Geschehen ist freilich seither nichts dergleichen in Frankreich.
Druck bekommt der französische Gesetzgeber wie hierzulande auch insbesondere von der Musikindustrie. Deren Interessenvertretung, das Syndicat National de l'Edition Phonographique (SNEP), hatte für 2003 einen Umsatzrückgang von knapp 15 Prozent auf ungefähr 2,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr beklagt. Jetzt legte SNEP noch einmal nach: Im ersten Quartal dieses Jahres seien die Umsätze gegenüber dem gleichen Zeitraum 2003 wiederum um 20 Prozent zurückgegangen. (hob)