Gen-Doping auf dem Vormarsch

Doping gibt es, solange es Sport gibt. Die Athleten der Neuzeit greifen zu immer moderneren Methoden der Leistungssteigerung -- bald wohl auch zur Gentechnik.

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Von
  • Sascha Mattke

Seit der Mensch sich körperlich ertüchtigt, greift er auch zu Mitteln, die eine Leistungssteigerung versprechen. Die alten Ägypter zum Beispiel aßen dazu gemahlene Eselshufe. Im Spitzensport von heute ist Doping nach Ansicht von Experten immer noch weit verbreitet - und die nächste Stufe steht bevor: Doping mittels Gentechnik. Das berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe 8/2004 (ab Donnerstag, den 29. Juli, im Handel).

"Noch ist Gendoping zu kompliziert und unkalkulierbar für die Athleten und ihre Betreuer, aber für die Olympischen Winterspiele 2006 können wir damit rechnen", sagte Bengt Saltin, Leiter des Kopenhagener Muskelforschungszentrums. Ein beliebtes Doping-Mittel ist derzeit Erythropoietin, bekannt unter der Abkürzung Epo. Bislang wird es meist in die Venen gespritzt. Es ist aber bereits gelungen, das für die Erythropoietin-Kodierung zuständige Gen bei Affen zu injizieren.

Auf dieser Grundlage ist auch extrem schwer nachzuweisendes Doping vorstellbar: Zwei Forscher der Stanford University haben das Epo-Gen in menschliche Haut injiziert, die sie auf Mäuse pflanzten. Davor hängten sie ein Regulatorgen, das sich mit einer speziellen Hautcreme aktivieren lässt -- wenn die Wirkung der Salbe verfliegt, stellt auch das Epo-Gen die Arbeit ein.

Mehr zu dem Thema bringt Technology Review im Titelthema der neuen Ausgabe: (sma)