US-Amerikaner gespalten über Irak-Fotos im Web
Die US-Bürger begrüßen, dass es im Internet Informationen und Bilder aus dem Irak gibt, sind jedoch laut einer Studie schockiert über das, was sie im Web zu sehen bekommen.
Rund ein Viertel der amerikanischen Internet-Nutzer haben im Web Bilder aus dem Irak angesehen, die weder in Zeitungen noch in Fernsehberichten in den USA zugänglich waren. So lautet eines der Ergebnisse einer Studie, die Wissenschaftler des amerikanischen Pew Internet & American Life Project heute veröffentlichten. Darin analysieren sie die Ergebnisse von landesweit geführten Telefoninterviews. Diese hatten im Mai und Juni stattgefunden, also kurze Zeit nach den ersten Berichten aus dem Gefängnis Abu Ghraib sowie der Entführung und Ermordung mehrerer amerikanischer Zivilisten im Irak.
Laut Studie haben amerikanische Internet-Nutzer sehr gemischte Gefühle im Hinblick auf Fotos von Gewalttaten im Web. Millionen Surfer begrüßten die zusätzliche Informationsmöglichkeit im Internet und suchten teilweise gezielt nach Fotos, zeigten sich jedoch schockiert darüber, was sie dabei zu sehen bekamen. Während Amerikaner ohne Internet-Zugang die Veröffentlichung solcher Bilder im Web mehrheitlich ablehnen, ist die Mehrzahl der Internet-Nutzer grundsätzlich dafür. Allerdings überwog die Zustimmung vor allem bei den männlichen Surfern, während die befragten Frauen eine starke Ablehnung gegen sehr grausame und schockierende Bilder im Web zeigten. (dwi)