500 Millionen Dollar Strafe für LCD-Preisabsprachen
Wegen jahrelanger Preisabsprachen bei Flachbildschirmen hat ein US-Gericht eine der höchsten Kartellstrafen aller Zeiten gegen den taiwanischen Hersteller AU Optronics verhängt.
Wegen jahrelanger Preisabsprachen bei Flachbildschirmen hat ein US-Gericht eine der höchsten Kartellstrafen aller Zeiten gegen einen taiwanischen Hersteller verhängt. AU Optronics soll 500 Millionen Dollar zahlen (385 Millionen Euro). Zudem sollen zwei frühere Topmanager des Unternehmens für drei Jahre ins Gefängnis und jeweils 200.000 Dollar berappen.
Richterin Susan Illston vom Bundesbezirksgericht in Nordkalifornien erließ das Urteil am Donnerstag in San Francisco. Die Anklage hatte AU Optronics vorgeworfen, sich mit seinen Wettbewerbern von 2001 bis 2006 bei den weltweiten Preisen für sogenannte LCD abgestimmt zu haben. Die Manager der Firmen hätten sich dazu jeden Monat in Hotelzimmern, Karaoke-Bars oder in Teestuben getroffen.
Jeder Käufer eines neuen Laptops, eines neuen Computermonitors oder eines Flachbildfernsehers habe wegen der Absprachen mehr für sein Gerät bezahlen müssen, sagte Kartellwächter Scott Hammond in Washington. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar noch eine höhere Strafe verlangt. AU Optronics will gegen das Urteil vorgehen.
Es ist die höchste Summe, die ein Unternehmen wegen des LCD-Kartells zahlen muss. Andere Firmen – darunter auch bekannte Namen wie Samsung und Sharp – hatten sich auf Vergleiche mit der US-Justiz geeinigt. Es flossen bereits 890 Millionen Dollar. AU Optronics scherte aus und wurde als einziges Unternehmen verurteilt. Die EU-Kommission hatte im Jahr 2010 ebenfalls ein Bußgeld wegen der gleichen Vorwürfe über 649 Millionen Euro gegen mehrere Firmen verhängt. (anw)