Spyware-Anbieter Claria sagt Börsengang ab

Claria, ehemals als Gator bekannt, gab sich noch im Frühjahr optimistisch über zukünftige Gewinnaussichten bei Geschäften mit einer Form der Online-Werbung, die Internet-Surfern immer wieder Spyware auf ihren Rechnern beschert.

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Von
  • Ekkehard Jänicke

Das sich selbst als US-Softwarehersteller bezeichnende Unternehmen Claria (ehemals als Gator bekannt) hat in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC seinen bevorstehenden -- im April vollmundig angekündigten -- Börsengang abgesagt. Als Grund wurden die gegenwärtigen Marktbedingungen genannt. Claria hatte den IPO am 8. April dieses Jahres bei der SEC beantragt und wollte rund 150 Millionen US-Dollar erlösen.

Claria gab sich noch im Frühjahr optimistisch über zukünftige Gewinnaussichten -- zumindest bei Geschäften auf einem Markt, den die Firma als Online-Werbung betrachtet. Das Unternehmen wies aber auch darauf hin, dass sein Geschäftsmodell zahlreiche Risiken beinhalte. Die Claria-Adware macht es dem Unternehmen unter anderem möglich, den Erfolg von Online-Werbekampagnen per Spyware zu überwachen.

Auch wenn Claria immer wieder betont, seine Software sei keine Spyware, da das Unternehmen die Kunden vor der Installation benachrichtige und ein angeblich leichtes Entfernen des Programms möglich sei, waren Claria und Claria-Kunden in den USA wegen dieser aggressiven Werbemethoden unter Beschuss geraten und mussten sich wiederholt vor Gericht verantworten. (Ekkehard Jänicke) / (jk)