Streit um blaue Leuchtdiode geht weiter
Im juristischen Streit um Patente für die Herstellung blauer Leuchtdioden aus Galliumnitrid hat die Firma Nichia Berufung eingelegt.
Im juristischen Streit um Patente für die Herstellung blauer Leuchtdioden aus Galliumnitrid hat die Firma Nichia Berufung eingelegt. Ein Gericht in Tokio hatte den ehemaligen Arbeitgeber des Physikers Shuji Nakamura Anfang Februar zu einer Kompensationszahlung von 20 Milliarden Yen (rund 151 Millionen Euro) verurteilt. Nach einem Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun argumentiert Nichia nun, dass die umstrittenen Erfindungen nicht allein von Nakamura erarbeitet worden seien, sondern von einem ganzen Team von Mitarbeitern entwickelt wurden.
Die Herstellung blauer Leucht- und später Laserdioden sicherte dem japanischen Elektronik-Konzern Nichia eine herausragende Marktposition als Zulieferer für optische Speichersysteme. Nakamura, der mittlerweise als Materialwissenschaftler am College of Engineering der University of California, Santa Barbara, arbeitet, fand seine Verdienste jedoch nicht hinreichend gewürdigt und verklagte den Konzern auf Herausgabe der Patentrechte an seinen Forschungsergebnissen und Zahlung einer Kompensation.
Im vergangenen Herbst entschied das zuständige Gericht in einem vorläufigen Urteil, dass die Patenrechte bei Nichia bleiben. Richter Ryoichi Mimura schätzte jedoch, dass Nichia mit Hilfe der umstrittenen Entwicklungen bislang rund 60 Milliarden Yen Gewinn gemacht hat und verdonnerte den Konzern daher zu einer hohen Kompensationszahlung. (wst)