Kohlendioxid in den Untergrund: Lösung für das Klimaproblem?

Bis es umweltfreundliche und bezahlbare neue Energiequellen gibt, könnte eine Zwischenlösung das Weltklima schützen: Das Einfangen und Deponieren des Treibhausgases Kohlendioxid.

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Von
  • Sascha Mattke

Das Treibhausgas Kohlendioxid, das bei der Energieerzeugung und in Verbrennungsmotoren tonnenweise anfällt, gefährdet das Weltklima. Forscher und Unternehmen gehen dieses Problem jetzt auf unkonventionelle Weise an: Sie fangen das CO2 schon bei der Entstehung ab und pumpen es tief in den Untergrund oder ins Meer. Das berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe.

Auf der ganzen Welt laufen derzeit Projekte für diese so genannte CO2-Sequestrierung. So investiert die US-Regierung jährlich knapp 50 Millionen Dollar in sie, die EU-Kommission hat gerade erst mehr als 30 Millionen Euro für fünf neue Projekte freigegeben. Im kleineren Maßstab wird die Sequestrierung bereits kommerziell betrieben und zeigt viel versprechende Ergebnisse: Der norwegische Energiekonzern Statoil hat bislang sechs Millionen Tonnen CO2 im Sandstein unter der Nordsee deponiert. Weil Norwegen eine Steuer auf CO2-Emissionen verlangt, hat Statoil nach Abzug der Kosten für die Sequestrierung dadurch 160 Millionen US-Dollar gespart.

Speicherstätten für das Klimagas wären prinzipiell im Überfluss vorhanden: Allein unterirdisch, also in leeren Öl- und Gasreservoirs, Kohleflözen und Sandsteinschichten, ließen sich mehrere tausend Gigatonnen Kohlendioixid unterbringen -- genug, um die C02-Emissionen für einige hundert Jahre aufzunehmen. Allerdings verweisen Umweltschützer auf ungeklärte Fragen, die den Problemen von Atommüll ähneln. Sie sprechen von einem gigantischen Geoexperiment mit unabsehbaren Folgen. (sma)