Polizeiaktion gegen P2P-Nutzer
Das US-Justizministerium hat nach eigenen Angaben erstmals einen Schlag gegen kriminelle Aktivitäten in P2P-Netzwerken geführt.
Das US-Justizministerium hat nach eigenen Angaben erstmals einen Schlag gegen kriminelle Aktivitäten in P2P-Netzwerken geführt. Die Ermittlungsbehörden durchsuchten demnach fünf Privatwohnungen und das Büro eines nicht näher bezeichneten Internetproviders im Rahmen der Operation Digital Gridlock.
Ziel der Ermittler war ein geschlossenes P2P-Netzwerk, das sich Underground Network nennen soll und ĂĽber Direct Connect miteinander verbunden war. Jeder potenzielle Nutzer dieses Netzwerkes musste Material mit einem Volumen von 100 GByte mitbringen.
Insgesamt sollen rund 7000 Personen an dem Netzwerk beteiligt sein. Anklage wurde bislang nicht erhoben. Für Verstöße gegen das Urheberrecht sieht das Gesetz allerdings bis zu fünf Jahre Haft oder eine Geldstrafe von bis zu 250.000 US-Dollar vor.
Die Aktion gibt der US-Musikindustrie wieder ein wenig Auftrieb, die in ihrem juristischen Kampf gegen P2P-Netzwerke erst kürzlich eine schwere Schlappe einstecken musste: Das Berufungsgericht im kalifornischen Pasadena hatte das Urteil der Vorinstanz bestätigt, nach dem die P2P-Softwarehersteller Grokster und Streamcast Networks (Morpheus) ihre Geschäfte weiter betreiben dürfen. Die Verbände der Unterhaltungsindustrie hatten gefordert, dass den beiden Firmen per Gerichtsbeschluss die Herstellung und der Vertrieb von Filesharing-Software verboten werden solle, da sie bewusst und gezielt Copyright-Verletzungen in Kauf nehmen und gar provozierten, um damit Geld zu verdienen. Das Berufungsgericht stellte nun wie bei der Entscheidung der Vorinstanz fest, dass ein solches Verbot nicht erlassen werden könne, wenn eine Technik zu rechtskonformem Verhalten eingesetzt werden könne. (wst)