Die ums Kopierschutzkalb tanzen
US-amerikanischen Medienberichten zufolge treffen sich am heutigen Montag Vertreter von Microsoft und der US-amerikanischen Musikindustrie, um über die Integration von CD-Kopierschutzmechanismen in Longhorn zu diskutieren.
Am heutigen Montag treffen sich Vertreter von Microsoft und der US-amerikanischen Musikindustrie, um über die Integration von Kopierschutzmechanismen für Audio-CDs in Microsofts kommendes Betriebssystem Longhorn zu diskutieren, berichten US-Medien. Die Musikindustrie hat eine Wunschliste von Kopierschutzfunktionen zusammengestellt, die das für 2006 angekündigte Betriebssystem ihrer Meinung nach unterstützen sollte. Microsoft hatte in früheren Gesprächen mit dem Label EMI angedeutet, dass es die Vorschläge der Musikindustrie in Betracht ziehen würde, allerdings nur, wenn sich die Labels untereinander einig seien.
So wünschen die Labels, Longhorn solle nicht nur Microsofts eigenes Digital Rights Management (DRM) unterstützen, sondern auch die Systeme anderer Anbieter nahtlos integrieren. Damit solle die Handhabung kopiergeschützter Medien mindestens ebenso anwenderfreundlich sein wie beim iTunes Music Store, heißt es in einem Bericht des US-Newsdienstes CNet.
Der Musikindustrie scheint unter anderem ein ins System integrierter DRM-Kern vorzuschweben, der automatisch beim Einlegen einer kopiergeschützten Audio-CD (oder eines anderen Mediums mit DRM-geschützten Inhalten) die entsprechenden Nutzungsbeschränkungen in Gang setzt. Das System soll dadurch nicht wie bisher darauf angewiesen sein, dass die DRM-Software wie bisher von CD eingespielt werden muss.
Man wolle Microsoft keine Vorschriften machen, sondern die Firma dazu bringen, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, meinte der Vorsitzende von EMI Music North America David Munns. Angeblich ist Microsoft den Ideen der Musikbranche gegenüber auch gar nicht abgeneigt, zumindest solange die vorgeschlagenen Verfahren von Konsumenten nicht als "aggressiv oder Spyware-ähnlich" ausgelegt werden könnten, heißt es seitens der RIAA (Recording Industry Association of America). "Das Schicksal der Musikindustrie -- was wir den Konsumenten anbieten, wie wir unseren Inhalt schützen und wie er abgespielt wird -- ist untrennbar mit den Technologiefirmen [wie Microsoft] und deren Plattformen verknüpft", erläuterte RIAA-Präsident Cary Sherman die frühzeitigen Gespräche mit dem Softwarekonzern aus Redmond. (vza)