DeNIC delegiert mehr Telefonnummern-Domains

Seit März hat die Zahl der ENUM-Domains um 325 Prozent zugenommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 43 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert

Statistisch geht es bergauf mit ENUM. Um 325 Prozent hat die Anzahl der Telefondomains in der .9.4.e164.arpa seit März zugenommen, in absoluten Zahlen macht das 850 Domains. Laut Stefan Dieterle, ENUM-Projektleiter bei DeNIC, kommen nun bis zu 30 ENUM-Requests bei den DeNIC-Servern, im Vergleich zu 450 für .de-Domains. Auch über die wachsende Zahl der Teilnehmer freut man sich beim DeNIC, das gestern zum dritten ENUM-Tag lud und ENUM auch beim heutigen Technischen Meeting der Mitglieder auf der Agenda hat.

"Im Prinzip gelöst" haben die Anbieter inzwischen auch das Problem der Validierung der Rufnummern vor dem Eintrag ins DNS. An dieser Stelle hatten die ENUM-Vertragspartner Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation und das DeNIC vorläufig die größten Missbrauchmöglichkeiten gesehen. Portunity löst das Validierungsproblem durch die automatisierte Ausgabe eines Codes per SMS oder Telefonanruf an den Kunden. Mit diesem Code kann der Kunde dann seine ENUM-Domain freischalten.

Einen Abgleich mit den 40 Millionen Datensätzen des offziellen Telefonverzeichnisses der Telekom bietet die Ludwigsburger Fuzzy Informatik an. Das Unternehmen, das Software für große Kundendatensammlungen entwickelt, ermöglicht dabei auch unscharfe Suchen auf seinem Datenbankserver. Vorstandsmitglied Eberhard Franke kann sich nun vorstellen, sich mit Portunity zusammenzutun, um ein mehrstufiges Verfahren zu etablieren. Je nach Ausnutzung der verschiedenen Stufen kann dann abgerechnet werden.

Während es ein wenig Licht am Validierungshorizont zu geben scheint, warnten Andreas Steffen von der Züricher Hochschule Winterthur und Nils Ohlmeier vom Telefonhersteller SNOM vor weiteren Gefahren. Ohlmeier rief vor allem dazu auf, soweit wie möglich bereits jetzt Authentifizierungsmechanismen für VoIP einzubauen, da sonst auch die Netztelefonie bald von Spam, beziehungsweise Spit, wie es für IP-Telefonie genannt wird, überflutet werde. Inhaltsfilterung oder Schwarze Listen werden gegen Spit wenig ausrichten, prophezeite Ohlmeier. Neben der Senderauthentifizierung, um die man sich für E-Mail gerade nachträglich bemüht, empfahl er außerdem die Idee des Trusted Network. (Monika Ermert) / (anw)