Volkswagen setzt auf 3D-Technik bei der Fahrzeugentwicklung
Der größte Automobilhersteller Europas hat für insgesamt 20 Millionen Euro zwei neue Visualisierungszentren im Bereich Technische Entwicklung gebaut.
Volkswagen will künftig verstärkt 3D-Techniken bei der Fahrzeugentwicklung einsetzen und hat zu diesem Zweck für insgesamt 20 Millionen Euro zwei neue Visualisierungszentren (Projekt-Visualisierung, Mock-Up) im Bereich Technische Entwicklung gebaut. Designer und Ingenieure sollen damit schon im frühen Entwicklungsstadium einen realen und detaillierten Eindruck vom geplanten Fahrzeug bekommen. Mit dem eingesetzten "Echtzeit Ray Tracing", das nach Firmenangaben weltweit zum ersten Mal industriell genutzt wird, lassen sich laut Volkswagen beispielsweise nahezu alle Licht- und Schattenspiele rund um generierte 3D-Objekte simulieren.
Im Projekt-Visualisierungszentrum ermöglicht eine 5,10 × 2,10 Meter große Projektionsfläche -- die so genannte Powerwall -- die Darstellung von Fahrzeugen in Originalgröße. Zur Überprüfung von Ist- und Soll-Zustand greifen Kameras Bilder von einem realen Entwicklungsfahrzeug ab, die dann mit den virtuellen Bildern auf der Powerwall verglichen werden. In einem Würfel mit einer Seitenlänge von 2,35 Meter -- "Cave" genannt -- können mit Spezialbrillen ausgestattete Mitarbeiter visualisierte Modelle plastisch betrachten -- beispielsweise Fahrzeuginnenräume mit unterschiedlichen Ausstattungselementen.
Im zweiten Zentrum, dem "Gesamtfahrzeug Mock-Up-Zentrum" (Modell-Nachbildung) kommen ebenfalls 2-Seiten-Projektionen zum Einsatz, mit denen sich interaktive virtuelle Anwendungen wie das Verlegen von Leitungen prüfen lassen. Volkswagen erwartet von der Nutzung der 3D-Techniken in der Planungs- und Produktionsphase Einsparungen von bis zu 30 Prozent beim Kosten- und Zeitaufwand. (pmz)