Telekom-Anteilsverkauf perfekt
Die staatliche KfW platziert Telekom-Aktien zu 15,05 Euro; längerfristig will der Bund seine Beteiligung an der Telekom ganz herunterfahren.
Der milliardenschwere Verkauf von Telekom-Aktien durch die staatliche KfW-Bankengruppe ist nach Zeitungsinformationen schneller als erwartet abgeschlossen worden. Die Bücher seien bereits kurz nach dem deutschen Börsenschluss um 17.30 Uhr geschlossen worden, erfuhr das Handelsblatt aus Bankenkreisen. Eine offizielle Bestätigung war zunächst nicht zu erhalten; mittlerweile bestätigte ein Sprecher der Emissionsbank Morgan Stanley in London, dass die Platzierung am Montagabend abgeschlossen worden sei.
Die T-Aktien waren bei der KfW "geparkt". Der Weiterverkauf bringe der Staatskasse keine Mehreinnahmen, hatte das Bundesfinanzministerium zuvor erklärt. Der Bund habe die Erlöse bereits vereinnahmt, und zwar "zu dem Zeitpunkt, als die Parklösung mit der KfW vereinbart wurde", sagte der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Jörg Müller. Längerfristig will der Bund seine Beteiligung an der Telekom ganz herunterfahren.
Der Preis für die insgesamt rund 300 Millionen zum Verkauf stehenden T-Aktien liege bei 15,05 Euro und damit am unteren Ende der von den Banken festgesetzten Bookbuilding-Spanne von 15,05 bis 15,20 Euro. Damit wären rund 4,5 Milliarden Euro erzielt worden. Die Telekom-Aktie hatte den XETRA-Handel am Montag bei 15,05 Euro geschlossen -- ein Minus von 1,12 Prozent gegenüber dem Vortag.
Nach der Transaktion hält die KfW noch rund zehn Prozent der Telekom-Anteile, der Bund ist direkt noch mit rund 26 Prozent beteiligt. Der Streubesitz bei der Deutschen Telekom erhöht sich nach KfW-Angaben um 7 Punkte auf 64 Prozent. Außer mit dem Verkauf der T-Aktien durch die KfW erntete die Telekom am Wochenbeginn auch mit dem Börsenrückzugsplans für ihre Internet-Tochter T-Online Aufmerksamkeit und sorgte für heftige Proteste von Aktionärsschützern. Die T-Online-Aktie verteuerte sich am Montag leicht auf 9,12 Euro. Die Telekom kostet der Rückkauf von T-Online einschließlich weiterer Schritte nach eigenen Angaben schätzungsweise 3 Milliarden Euro. (dpa) / (jk)